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Kirche in WDR 5 | 18.09.2025 | 06:55 Uhr

Rampenlicht

Guten Morgen.

Langsam verdunkelt sich der Saal. Eine Glocke ertönt, Gespräche verstummen. Dann: gespannte Stille. Hinter dem schweren Vorhang steht ein Mensch, bereit, auf die Bühne zu treten. Premiere. Der erste Auftritt. Der erste Satz. Hunderte Augenpaare. Ein greller Scheinwerfer. Kein Zurück.


Nur ein paar Minuten – und alles kann kippen. Was, wenn der Text nicht kommt? Wenn die Stimme versagt? Wenn aus Aufregung Scham wird? Lampenfieber nennen wir das. Es fühlt sich an wie Fluchtreflex und Panik im selben Moment.


Solche Situationen gibt’s nicht nur auf Theaterbühnen. Auch im Alltag gibt’s diese Momente: raus aus der Anonymität, rein ins Sichtbare. Ein Statement setzen. Eine Verantwortung übernehmen. Eine Entscheidung treffen – und dazu stehen.


Das macht Angst. Und manchmal auch Scham. Denn sichtbar zu werden heißt: verletzlich zu sein. Fehler zu riskieren. Aber genau da fängt Leben im Licht an. Nicht im Versteckten, sondern im Sichtbaren. Nicht im Rückzug, sondern im Mut.


Ich glaube: Jeder und jede trägt ein inneres Leuchten in sich – also: Fähigkeiten, Leidenschaft, Ideen. Licht, das nicht blenden muss, sondern wärmen kann. Das nicht schreien muss, sondern tröstet. Dieses Licht darf sichtbar werden.


Und ja – auch Schatten gehören dazu. Niemand lebt ohne dunkle Seiten. Aber darum geht’s nicht. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen – für Güte, für Gerechtigkeit, für Wahrheit. Nicht perfekt zu sein, sondern ehrlich. Nicht alles zu können, aber etwas beizutragen. Sichtbar. Klar. Deutlich.

Mit allem, was gelingt. Und mit dem, was schiefgeht.

Der Vorhang geht auf – ich bin dran. Hier stehe ich. Mit zugeschnürter Kehle und zitternden Knieen oder mit klopfendem Herzen und dem Gedanken: Hoffentlich sind sie gnädig mit mir, wenn es jetzt nicht 100prozentig läuft. Wenn ich mich verhaspele oder den Faden verliere oder zu leise oder zu laut bin. Und dann sag ich mir: Keine Angst. Gott sieht dich an – mit einem liebevollen Blick, der nicht vernichtet, sondern stärkt. Der mir Mut macht, mich zu zeigen. Zu leuchten. Verantwortung zu übernehmen. Für mich, für andere, für diese Welt.

Ich kenne Menschen, die das tun. Wenn ich an sie denke – dann sehe ich Gesichter vor mir: Eine, die mit leuchtenden Augen von ihrem Glauben erzählt. Einer, der Musik in die Kirche bringt. Eine, die ohne Worte jeden Sonntag die Kerzen anzündet und mit ihrem Lächeln den Raum heller macht. Einer, der bei seinem Chef für sein Team wirbt.

Solche Menschen strahlen. Weil sie sich trauen, sie selbst zu sein. Weil sie ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen.


Ich wünsche mir für heute den Mut, sichtbar zu sein. Nicht um perfekt zu wirken, sondern echt. Weil Gott in mir etwas leuchten lässt, das die Welt ein bisschen heller machen kann. Und Sie? Vielleicht gibt es heute einen Moment, in dem gerade Ihr Leuchten gebraucht wird.


Es grüßt Sie Pfarrerin Veronika Grüber aus Bad Salzuflen.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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