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Kirche in 1Live | 08.10.2025 | floatend Uhr
Couch in der zweiten Reihe
8,3 Sekunden vor Schluss. Dennis Schröder fixiert den Ring - Freiwurf. Der Ball fliegt. Und geht glatt durch. In dem Moment ist klar: Das reicht. Deutschland ist Basketball-Europameister.
Was für ein Turnier. Was für fantastische Spiele, was für ein Team, was für ein Zusammenhalt.
Der Schlüssel dafür lag vielleicht bei jemandem, der in den letzten Sekunden nicht auf dem Feld stand. Der sogar über weite Teile des Turniers gar nicht an der Seitenlinie war: Alex Mumbru, der Bundestrainer.
Kurz vor dem Turnier wird Alex Mumbru schwer krank. Ein Infekt. Krankenhaus. Rückzug. Der Assistent übernimmt. Dann kommt er zurück, versuchte zu coachen – und merkte: Es geht nicht. Die Kraft reicht nicht.
Und tut er etwas, was vielen schwerfällt: Er lässt los. Übergibt die Verantwortung wieder seinem Assistenten. Zurück in die zweite Reihe. Ohne zu motzen – sondern mit dem Blick auf das Beste für sein Team.
Wie schwer bitte, war diese Entscheidung? Jahrelang arbeitest du auf diesen Moment hin. Und dann sagt dein Körper: Nope. Umso mehr Respekt vor dieser Entscheidung.
Manchmal bedeutet Stärke nicht, alles durchzuziehen. Sondern: Wissen, wann andere besser übernehmen. Dass Deutschland Europameister geworden ist, hat auch mit der Entscheidung von Alex Mumbru zu tun. Mit diesem Trainer, der seinem Team vertraut hat. Und der gezeigt hat: Stärke heißt manchmal nicht, in der ersten Reihe zu stehen – sondern Platz zu machen, damit andere glänzen können.
Christian Schröder, Aachen
