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Kirche in WDR 4 | 26.08.2025 | 08:55 Uhr
Isses Sünde in der Spielbank zu zocken?
Isses Sünde in der Spielbank zu zocken? Als großer James Bond Fan habe ich immer die Szenen im Casino geliebt. Da spielt Bond Baccara um wahnsinnig hohe Beträge, um dann seine immensen Gewinne für einen Tanz mit einer wunderschönen Dame wiederherzugeben. Ich liebte den Glamour der Spielbank und die gewaltige Coolness mit der Bond den Gegenwert mehrerer Einfamilienhäuser auf eine Karte setzte. Wenn Bond ins Casino geht ist das natürlich auch völlig okay, schließlich ist es nur ein Film und die britische Krone kommt ja auch für etwaige Verluste auf. Aber ich selber habe immer Hemmungen, wenn ich darüber nachdenke ins Casino zu gehen. Als junger Mann habe ich mal in Österreich um Schillinge gezockt und tatsächlich einen kleinen Betrag gewonnen. An das rauschhafte Gefühl des Gewinnes kann ich mich noch heute gut erinnern und auch an den inneren Druck jetzt noch mehr gewinnen zu wollen. Das hat mich damals erschreckt und seitdem habe ich kein Casino mehr von innen gesehen. In unserem Podcast habe ich mit meinen Freunden Alex und Christoph über das Glückspiel gesprochen und Christoph hat über seinen Aufenthalt in Las Vegas gesprochen. Der hat ihm klargemacht, dass der einzelne Spieler gegen die Casinoindustrie keine Chance hat. Das merkt man schon an der Innenausstattung der dortigen Casinos:
„Es gibt keine Uhren. Es gibt kein Tageslicht. Du sollst vergessen wann du bist. Wo du bist. Du musst gar nicht rausgehen.“ (3:20 - 3:30)
Wenn das Casino also immer gewinnt, ist es dann nicht ziemlich dumm einen solchen Ort zu besuchen? Meinem Cousin Markus hab ich damals von meinem Glückspielgewinn erzählt und er hat zu mir gesagt, dass man ins Casino gehen muss, wie man auf den Jahrmarkt geht. Nämlich mit der festen Absicht Spaß zu haben und dafür Geld auszugeben. Man darf überhaupt nicht darüber nachdenken, dass man eventuell Geld gewinnen könnte, sondern man muss vom Beginn an davon ausgehen, dass man seinen Einsatz verspielen wird, um dafür das Casino-James-Bond Gefühl zu bekommen. Ganz genauso sieht das auch mein Kumpel Alex:
„Es gibt keinen Zusammenhang zum Besitz dieses Geldes oder zum Verlust dieses Geldes. Es tangiert mich als Person nicht wirklich. Und dann kann ich mit einer total freien und ich würde sagen gesunden Haltung auch in ein Casino gehen. Ja. wunderbar.“ (18:23- 18:34)
Wenn ich mir sicher wäre mit so einer Haltung im Casino spielen zu können stünde ich öfter mal am Roulettetisch, aber Glückspiel bleibt für mich trotzdem zu gefährlich. Da ist auch die Statistik eindeutig. In Deutschland zeigen über eine Million Menschen ein problematisches Spielverhalten – und das hat oft Folgen. Manche Spielerinnen und Spieler verlieren nicht nur ihr Erspartes, sondern auch ihre Beziehungen. Wenn das Geld fehlt, Vertrauen bröckelt und Gespräche nur noch ums nächste Spiel kreisen, leiden Partner und Kinder mit. Die psychischen Belastungen können enorm sein – Schuldgefühle, Isolation, sogar Depressionen. Deshalb: Wer spielt, sollte genau wissen, ob er oder sie zeitlich begrenzt zocken und dann wieder fröhlich damit aufhören kann.
Ihre Meinung würde mich interessieren! Ist Spielen im Casino okay? Oder sollte man da generell die Finger davon lassen? Schreiben Sie mir!
