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Kirche in 1Live | 25.09.2025 | floatend Uhr
zu spät
Sorry, habt ihr schon angefangen? Also, ich sortier mich eben schnell… *räusper* Wartet kurz… Okay, los geht’s! Tut mir echt leid, dass ich hier so reinstolpere. Ich war leider noch nie besonders pünktlich. Ich war immer die, die morgens hinter dem Schulbus hergerannt ist. Und wenn ich in der Uni zwischen zwei Vorlesungen den Raum wechseln musste, habe ich immer versucht, noch schnell ‘nen Kaffee am Kiosk einzuschieben. Komisch: ich war jedes Mal 5 Minuten zu spät im Hörsaal…
Als ich letztens bei der Arbeit wieder zu spät reinschneie, laufe ich direkt meiner Kollegin Steffi in die Arme. Denn seit drei Minuten haben wir zwei eigentlich ‘ne Besprechung. Noch bevor ich meine typische Entschuldigung raushauen kann, sagt Steffi zu mir: „Ela, komm erstmal an. Das ist gar nicht schlimm für mich. Diese paar Minuten, wenn du zu spät kommst, die sind ja für mich jedes Mal geschenkte Zeit.“ Geschenkte Zeit? Steffi meint das richtig ernst, glaube ich. Ey, und damit macht sie mir ein Riesengeschenk. Denn natürlich läuft mein schlechtes Gewissen immer mit, wenn ich der Zeit hinterherlaufe.
Okay, ich kann nicht erwarten, dass alle so entspannt damit umgehen, wie meine Kollegin. Klar ist, dass ich Leuten damit gehörig auf den Zeiger gehe. Ich tue mein Bestes, dass das besser wird. Ich habe schon einen neuen Schleichweg entdeckt, damit ich auf dem Weg zur Arbeit wieder ein paar Minuten rausholen kann. Aber: Ich freu mich auch über alle, die mir das nicht übelnehmen. Die mich so nehmen, wie ich bin…
...ob Gott eigentlich auch Pünktlichkeitsfan ist? Oder ob der auch mal ein Auge zudrückt, so wie meine Kollegin Steffi?