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„Mein Reich gehe“
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Kirche in WDR 4 | 13.11.2025 | 08:55 Uhr

„Mein Reich gehe“

Guten Morgen!


Macht oder Liebe. Das klingt nach einer TV-Show. Darum ging es aber schon zur Zeit von Alexander dem Großen, einem der bekanntesten Herrscher der Antike - so um 320 vor Christus. Von einem kleinen Staat im Norden des heutigen Griechenlands aus, hat er ein riesiges Reich erobert - von Griechenland bis Indien. Da ist er um die dreißig.


In einer Anekdote heißt es: Eines Tages hört König Alexander von einem seltsamen Philosophen namens Diogenes. Ein Zyniker, der alle gesellschaftlichen Konventionen ablehnt und nur das Nötigste zum Leben braucht.

Neugierig macht sich Alexander auf den Weg zu Diogenes. Als er ihn schließlich findet, liegt der einfach in der Sonne und genießt die Wärme und das Licht. Und so begegnen sich die beiden: Ein Herrscher, der die halbe damals bekannte Welt in der Hand hat, und ein Mann, der nichts braucht.


Der König stellt sich vor und sagt: „Ich bin der berühmte Alexander der Große.“ Diogenes rührt sich kaum: „Und ich bin Diogenes, der Zyniker.“ Alexander macht ihm sogleich ein großmütiges Angebot: „Bitte mich um etwas - was immer du willst.“ Und Diogenes antwortet: „Geh mir nur ein wenig aus der Sonne!

Das ist alles. Er bittet nicht um Gold, nicht um Macht, nicht um Land. Nur: Platz für das Licht.


Diese Szene erinnert mich an das Vater Unser. Das ist das wichtigste Gebet, das von Jesus überliefert ist. Dort heißt es: Gott, „Dein Reich komme.“ Ein Theologe hat einmal gesagt: Wer das betet, sollte zugleich sagen können: „Mein Reich gehe“.

Denn Viele wünschen sich eine bessere Welt - mit mehr Liebe, mehr Frieden und weniger Leid - halten aber gleichzeitig fest an ihrem eigenen kleinen Reich. Sie wünschen sich Gottes Licht und Gottes Segen, ohne ihm wirklich Raum zu geben.


Ich merke das auch bei mir: Ich hoffe auf Gottes neue Welt, so lange sie aussieht, wie es mir gefällt. Wie bei Alexander und Diogenes treffen dann zwei Reiche aufeinander: Das Reich der Macht, meine kleine Welt, und das Reich des Lichts, das Gott in die Welt schickt. Diogenes zeigt: Wahre Freiheit beginnt dort, wo nichts und niemand sich zwischen mich und das Licht stellt.


Gott verspricht eine andere Stärke, als die der Macht. Die Stärke, beiseite zu treten, damit Licht durchscheinen kann. Das durchkreuzt vieles, was Menschen sich oft aufbauen: Das Bedürfnis, an erster Stelle zu stehen, Recht haben zu wollen, erfolgreich zu sein.


Aber genau das muss weichen, wenn etwas Neues wachsen soll.

Macht und Liebe können nicht gleichzeitig existieren. Eines der beiden Reiche muss zurücktreten. Bin ich bereit, mein eigenes kleines Reich zu hinterfragen, damit das Licht hineinscheinen kann?


Mit diesem Gedanken grüßt Sie,

Ihr Pfarrer Bernd Becker aus Bielefeld.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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