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Der verlorene Hund
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Kirche in WDR 2 | 12.11.2025 | 05:55 Uhr

Der verlorene Hund

Mein bester Freund verabschiedet sich abends um neun von mir: „Sagst du Perla noch Tschüss von mir?“ „Nee, das mach du mal selbst“, sag ich. Wir suchen meinen alten, tauben Hund im großen Pfarrhaus. Und finden sie nicht. Wir suchen mit Taschenlampen im Garten, denn sie trägt ein reflektierendes Geschirr. Sie ist nicht da.

In mir steigt Panik auf – und ich werde stumm. Zuerst suchen wir die Straßen zu Fuß ab. Dann mit dem Auto und Nebelscheinwerfern die Felder, wir wohnen ländlich. Wer uns begegnet, sucht mit, bis zu Erschöpfung. Endlich im Bett kann ich meine Angst herausweinen, dass das vielleicht ihre Art ist, zu sterben. Ein letzter aufregender Tripp in Freiheit, zu anstrengend für ihre alten Knochen, das kaputte Beinchen, ihr ewig starkes Terrier-Herz. So ein Ende würde zu ihr passen, aber mein Gebet ist ein anderes:

„Wenn du sie mir zurückgibst Gott, dann …“


Am nächsten Morgen suchen wir weiter. Gefühlt die ganze Kirchengemeinde hält die Augen offen, und ich bin so dankbar, dass einige die Hände falten und beten, für Perla und damit auch für mich. Selbst eingefleischte Vegetarier legen Leberwurstspuren und Drohnen mit Wärmekameras suchen die Felder und Gräben ab. Ich bin überwältigt und tief berührt, wie selbstverständlich auch mir bisher fremde Menschen meinen alten Hund stundenlang suchen.


Nachdem Perla zwei Nächte weg ist, habe ich wieder Termine. Ich sammle meine ganze Kraft. Plötzlich 10 Nachrichten auf meinem Handy. Und ihr Bild. Ein junges Paar mit Baby hat ihr Bellen beim Spazierengehen gehört und sie aus einem tiefen Graben rausgeholt. Egal wo ich an diesem Tag hingehe, zeigen mir Menschen, wie sehr sie sich freuen, dass Perla wohlbehalten zurück ist. Dabei denkt mein Herz immer wieder an den Hirten aus der Bibel, der nach dem einen Schaf sucht und dafür 99 andere zurücklässt. (1)


Dieser Hirte, der für Gott steht, sucht so nach seinem Schaf, wie wir in Rothenuffeln nach Perla – mit aller Kraft, mit Gebeten, Bangen und Hoffen. Mir wird warm bei dem Gedanken: So sucht Gott nach mir und auch nach dir, wenn wir nicht bei ihm sind. So freut sich Gott, wenn wir wieder da sind, wo wir hingehören.


Quellen:

(1) Die Bibel, Lukas 15


Redaktion: Landespfarrerin Julia-Rebecca Riedel

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