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evangelisch
Kirche in WDR 2 | 12.12.2025 | 05:55 Uhr
Gewalt gegen Frauen
„Nur noch 13 Femizide, dann ist Weihnachten“, steht auf einem der vielen Plakate, mit denen gegen die Gewalt an Frauen demonstriert wird, am weltweiten Orange Day Ende November. Was vielleicht etwas zynisch klingt, ist pure Realität. In Deutschland sind allein vergangenes Jahr 308 Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet worden.
Das Landeskriminalamt NRW sagt, dass fast jedes dritte (31,3 %) versuchte oder vollendete Tötungsdelikt an Frauen zwischen 2014 und 2023 ein Femizid gewesen ist.
Erschreckende Zahlen, die rund um den Orange Day alljährlich veröffentlicht werden. Die Familienrechtsanwältin Asha Hedayati kritisiert die Normalität, mit der diese Fakten jedes Jahr neu vorgestellt werden. Femizide sind die krasseste Form der Gewalt gegen Frauen, sie werden aber auch oft beleidigt, bedroht, geschlagen.
Hedayati ärgert sich darüber, dass oft als erstes nach dem Verhalten der Frau gefragt wird. Warum hat sie sich nicht getrennt? Warum ist sie so spät gegangen? Die Anwältin plädiert dafür, zu fragen, warum der Täter mit der Gewalt beginnt. Warum er nicht aufhört. Und: Warum schafft der Staat es nicht, das zu verhindern?
Oft gebe es in diesen Partnerschaften eine wirtschaftliche Abhängigkeit. Die Frauen können sich also nur zwischen Gewalt oder Armut entscheiden. Und wo sollen sie hin? Es gibt viel zu wenig Frauenhäuser und der Wohnungsmarkt ist angespannt. Asha Hedayati fordert, zu fragen, wo Gewalt eigentlich beginnt, problematische Vorstellungen von Männlichkeit zu thematisieren, Rollenbilder neu zu überdenken.
Die Kriminaloberkommissarin Özlem Öztürk vom LKA in NRW fordert alle auf, bei Gewalt gegen Frauen nicht wegzuschauen.
Schauen wir genau hin: Wenn die Freundin das blaue Auge mit der Sonnenbrille kaschiert. Den blauen Fleck nicht richtig erklären kann. Schon im Hausflur zu hören ist, dass das Paar im dritten Stock sich wieder zofft. Damit Scham und Schweigen ein Ende haben. Nicht nur am Orange Day. Präventionsexpertin Öztürk: “Jede und jeder kann unterstützen, Taten aus dem Verborgenen zu holen.“
Quellen:
https://aktuell.epd.de/article/74216?pk_campaign=bas_aktuell_newsletter_20251124&pk_source=newsletter&pk_kwd=20251124
https://taz.de/Tag-gegen-Gewalt-gegen-Flinta/!6132665/
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/gewalt-frauen-108.html
(Alle zuletzt abgerufen am 26. November 2025)
Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius
Das Landeskriminalamt NRW sagt, dass fast jedes dritte (31,3 %) versuchte oder vollendete Tötungsdelikt an Frauen zwischen 2014 und 2023 ein Femizid gewesen ist.
Erschreckende Zahlen, die rund um den Orange Day alljährlich veröffentlicht werden. Die Familienrechtsanwältin Asha Hedayati kritisiert die Normalität, mit der diese Fakten jedes Jahr neu vorgestellt werden. Femizide sind die krasseste Form der Gewalt gegen Frauen, sie werden aber auch oft beleidigt, bedroht, geschlagen.
Hedayati ärgert sich darüber, dass oft als erstes nach dem Verhalten der Frau gefragt wird. Warum hat sie sich nicht getrennt? Warum ist sie so spät gegangen? Die Anwältin plädiert dafür, zu fragen, warum der Täter mit der Gewalt beginnt. Warum er nicht aufhört. Und: Warum schafft der Staat es nicht, das zu verhindern?
Oft gebe es in diesen Partnerschaften eine wirtschaftliche Abhängigkeit. Die Frauen können sich also nur zwischen Gewalt oder Armut entscheiden. Und wo sollen sie hin? Es gibt viel zu wenig Frauenhäuser und der Wohnungsmarkt ist angespannt. Asha Hedayati fordert, zu fragen, wo Gewalt eigentlich beginnt, problematische Vorstellungen von Männlichkeit zu thematisieren, Rollenbilder neu zu überdenken.
Die Kriminaloberkommissarin Özlem Öztürk vom LKA in NRW fordert alle auf, bei Gewalt gegen Frauen nicht wegzuschauen.
Schauen wir genau hin: Wenn die Freundin das blaue Auge mit der Sonnenbrille kaschiert. Den blauen Fleck nicht richtig erklären kann. Schon im Hausflur zu hören ist, dass das Paar im dritten Stock sich wieder zofft. Damit Scham und Schweigen ein Ende haben. Nicht nur am Orange Day. Präventionsexpertin Öztürk: “Jede und jeder kann unterstützen, Taten aus dem Verborgenen zu holen.“
Quellen:
https://aktuell.epd.de/article/74216?pk_campaign=bas_aktuell_newsletter_20251124&pk_source=newsletter&pk_kwd=20251124
https://taz.de/Tag-gegen-Gewalt-gegen-Flinta/!6132665/
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/gewalt-frauen-108.html
(Alle zuletzt abgerufen am 26. November 2025)
Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius
