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Kirche in WDR 2 | 30.10.2025 | 05:55 Uhr
Klarheiten
Es ändert sich ja gerade mal wieder viel.
Zum Guten - natürlich auch - aber das fällt ja meistens hinten runter in der Wahrnehmung.
Gehört, gefühlt und publiziert wird dann doch oft so, dass der Eindruck bleibt: Alles wird schlechter.
Die Welt sieht im Rückspiegel in der Regel halt einfach besser aus.
Liegt aber unter anderem auch schlicht an der Tatsache, dass so ein Rückspiegel nur einen ziemlich kleinen Ausschnitt zeigt von dem, was hinter einem liegt.
Ein Fest für die großen Vereinfacher.
Nach dem Motto: Früher war alles besser.
So ein Quatsch.
Diese Schönfärberei der Vergangenheit hat mit den historischen Tatsachen wenig bis nichts zu tun.
Was ist los? Angesichts der großen technischen und politischen Veränderungen werden offensichtlich Schuldige gesucht. Und – wie sollte es anders sein – einfache Lösungen.
Obwohl natürlich jede und jeder ahnt, dass es so einfach nicht ist, sondern kompliziert und mindestens zweischneidig. Weil die meisten Dinge halt so sind: sowohl, als auch.
Und dann auch noch zur gleichen Zeit geschehen, ohne deshalb auch nur ein bisschen weniger wahr zu sein.
Eben. Anstrengend. Ist es. Der Rest ist Illusion.
Allerdings gibt es in dem ganzen Theater einige sehr, sehr klare, eindeutige Werte und sich daraus ableitende Positionen. Für Christinnen und Christen.
Zum Beispiel, dass jeder Mensch gleich viel wert ist.
Immer. Unabhängig von seinem oder ihrem Tun. Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht. Ja, - bei bösem Tun ist das eine Zumutung. Allerdings: eine notwendige, unbedingt notwendige Zumutung. Mit Verlaub: vor allen Dingen für das selbstgerechte Herz.
Jeder Mensch ist gleich viel wert.
Die Selbstverständlichkeit dieses Satz ist verloren.
Und die Tatsache, dass ein Mensch nicht identisch ist mit dem Verhalten der Gruppe, aus der er oder sie kommt. Denn: Wer, zum Beispiel, soll das sein? DIE Christen? DIE Juden? DIE Moslems? DIE Migranten? DIE Deutschen?
Für Christen gilt uneingeschränkt: Liebe Gott und Deinen Nächsten, wie Dich selbst. Denn er, oder sie, ist wie Du.
Geschöpfe Gottes.
Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius
