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Kirche in 1Live | 21.10.2025 | floatend Uhr
Stille Stunde
Mega-Idee. Es gibt in vielen Supermärkten eine „Stille Stunde“ beim Einkaufen. Und die gibt’s besonders für Menschen mit ner Neurodiversität: Ob sie nun ADHS haben, oder Autismus-Spektrum, Migräne oder Epilepsie. Alles Besonderheiten, die ich von außen nicht sehe, und von denen ich meistens nichts weiß. Aber: Für neurodivergente Menschen kann Einkaufen ein echter Killer sein: zu viele Reize, zu viele Menschen, alles zu viel. Was für einen Rolli-Fahrer die Treppe ist, ist für manche eben zu viel Input. Bei der „Stillen Stunde“ läuft deshalb keine Musik, das Licht ist gedimmt, es werden keine Lebensmittel eingeräumt, die Mitarbeitenden sprechen nur wenig und das Piepsen an der Kasse ist aus oder wenigstens leiser. All das ermöglicht es Menschen, die es sonst vielleicht nicht könnten, in Ruhe das zu machen, was andere völlig selbstverständlich tun: einkaufen gehen.
Die „Stille Stunde“ hat mit einer Frage zu tun, die mich gerade total beschäftig: Wie können wir gut zusammenleben? Gerade auch mit unseren Anders-Heiten?
Wir
sind Menschen. Wir sind total unterschiedlich. Und wir leben zusammen auf
diesem Planeten. Also, wie kann das laufen? Ich glaube auch mit solchen
Aktionen wie der „Stillen Stunde“.
Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber ich glaube, dass Vieles
möglich ist, um sich besser zu verstehen.
Johanna Vering, Langenberg