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Kirche in WDR 5 | 17.12.2025 | 06:55 Uhr
Weihnachtswunder
Jetzt ist schon wieder Mittwoch und ich bin mittendrin in einer wirklich außergewöhnlichen Woche.
Schließlich ereignet sich schon seit mehreren Tagen das WDR 2 Weihnachtswunder mitten in der Stadt Essen. Sie können dabei sein auf WDR 2, aber bitte wechseln Sie jetzt nicht den Sender, denn von dem Weihnachtswunder will ich hier erzählen.
Seit Sonntag sendet der WDR live aus der Essener Innenstadt aus einem Glashaus direkt neben dem Dom. Viele Menschen kommen hier einfach vorbei und machen mit. Eine große Spendenaktion: „Gemeinsam gegen den Hunger der Welt!“ Zum Beispiel für Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten und Menschen auf der Flucht. Aber auch hier in Deutschland wird geholfen: durch Spenden für die Tafeln in Nordrhein-Westfalen.
Mit jeder Spende ist ein Musikwunsch verbunden, der dann bei den Kollegen von WDR 2 gespielt wird: gute Laune garantiert, rund um die Uhr. Live auf dem Burgplatz, bei WDR 2, im Livestream und im WDR-Fernsehen. Und heute Abend wird das große Spendenergebnis verkündet. Das fühlt sich wirklich an wie Weihnachten, wenn alle auf die Bescherung warten. Dabei fängt die Freude doch schon viel früher an. Mir begegnet nämlich das WDR 2 Weihnachtswunder schon seit Wochen im ganzen Ruhrgebiet, Da gehe ich mittags mit Kollegen Essen. Und auf der Speisekarte erfahre ich, dass ein Teil des Preises für das Weihnachtswunder gespendet wird.
Gute Kolleginnen aus der Jugendpastoral haben schon vor einem Monat kleine Armbänder mit einer kleinen Krone gebastelt und mit einem Pappschild versehen: Du bist wertvoll. Ein echter Hingucker!
Oder vor ein paar Tagen auf dem Wochenmarkt in Essen Holsterhausen: Während ich in der Schlange beim Käsestand warte, singt eine Jugendliche und spielt dazu auf der Gitarre. Es war herrlich! Die Musik hat die Wartezeit leichter gemacht. Viele lauschten der Musik und spendet dann. Für mich war das alles schon fast wie Weihnachten. Und dann die letzten Tage am Glashaus neben dem Essener Dom. Hierher kommen hunderte, ja tausende Menschen und bringen ihre Spenden vorbei.
Als ich letzten Sonntag auf den Burgplatz zulief, habe ich meinen Augen nicht getraut: Eine riesige Menschenschlange zieht sich quer über den Platz. Über anderthalb Stunden stehen die Menschen an. Sie warten geduldig bis sie endlich Ihre Spende in einen Briefkasten aus Glas werfen können. Der Anfang der Schlange ist irgendwo unterhalb eines Banners am Dom: Und darauf steht: „Nenn mir nur einen Grund zur Hoffnung.“ Passender geht’s nicht!
Tausende Menschen, die mit ihren Spenden dafür anstehen und einstehen, damit es anderen Menschen auch gut geht. Mich rührt dabei besonders an, dass nicht nur die großen, sondern auch die kleinen Beiträge gewürdigt werden. Und noch wichtiger: Es sind die kleinen Spenderinnen und Spender die hier großes Leisten: Kinder und Jugendliche. Gemeinsam gegen den Hunger der Welt. Das ist das eigentliche hoffnungsvolle Weihnachtswunder: Solidarität.
Mir macht das Hoffnung und lässt mich an Weihnachten auch noch einmal anders mit diesem kleinen Kind in der Krippe feiern. Denn das Kind war und ist auch solidarisch mit den Armen und Hungernden in der Welt. Ich bin gespannt auf das Spendenergebnis heute Abend und freue mich schon auf das Weihnachtsfest.
Einen erwartungsvollen Tag wünscht ihnen Stefan Wiesel aus Essen.
