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Kirche in WDR 3 | 04.12.2025 | 07:50 Uhr
Vom Dunkel ins Licht
Ich wünsche einen schönen guten Morgen!
„Können wir nicht mal wieder ins Bergbaumuseum nach Bochum?“ fragten unsere Kinder 5 und 9 Jahre, als wir das Wochenende planen. Mein Mann und ich schauen uns an: „Da waren wir doch schon so oft!“ „Aber die Pommes in der Kantine schmecken dort so lecker“, kommt als Einwand von den Kindern. Und ja, wir lassen uns breitschlagen und fahren bestimmt zum fünften Mal dorthin. Die Pommes dort sind wirklich sehr lecker, aber abgesehen von diesem kulinarischen Highlight ist es wirklich ein tolles Museum mit einem Förderturm, auf den man mit dem Aufzug hochfahren kann. Der Ausblick über die Stadt und ins Ruhrgebiet hinein ist einfach grandios.
Dieser Aufzug bringt einen aber nicht nur ganz nach oben, sondern auch ganz nach unten - unter Tage sozusagen. Und auch diesmal geht die Fahrt für uns wieder „unter Tage“. Das ist richtig spannend! Bei dieser Führung bekommt man einen Eindruck davon, wie es für die Bergleute gewesen ist. Es gibt viel zu sehen von den Werkzeugen, die gebraucht wurden und den engen Tunneln.
Ganz zum Schluss, fast bevor es mit dem Aufzug wieder nach oben geht, entdecken wir in einer Nische etwas, das wir wohl bisher immer übersehen haben: eine schwarze Figur. Es ist eine Frau, die eine kleine Laterne hochhält. „Wer ist denn das?“ fragen mich meine Kinder. Ich kenne die Geschichte seit Kindertagen von meiner eigenen Mutter und kann antworten: „Das ist die Heilige Barbara.“ „Aha. Und was hat diese Figur jetzt hier unten im Bergbaumuseum zu suchen?“ Also erzähle ich: „Die Barbara hat vor langer Zeit gelebt und war eine sehr gläubige Christin. Aber ihr Vater fand das nicht gut. Er war sogar eifersüchtig, dass Barbara so von ihrem Glauben an Jesus überzeugt war. Deshalb ließ er sie in einen finsteren Turm einsperren. Doch sie schafft es und lässt in den Turm drei Fenster einbauen, um Licht zu haben und als ein Bild für den dreifaltigen Gott. Der Vater ist so wütend darüber und lässt sie sogar töten.“
„Ja aber, was hat die denn dann hier im Bergbaumuseum zu suchen?“ fragen meine Kinder weiter.
„Unter Tage war es sehr eben auch oft finster, wie in dem Turm der Barbara. Den Bergleuten, die hier arbeiteten, hat Barbara Hoffnung gemacht, dass sie immer wieder heile nach oben ans Tageslicht kommen. Und wie die eingesperrte Barbara sollten die Bergleute nicht den Glauben an Gott verlieren, wenn sie im Bergbau einmal verschüttet, also auch eingesperrt worden waren“, erzähle ich weiter.
Was für eine starke Frau! Eine, die Hoffnung macht und Mut, zu den eigenen Überzeugungen zu stehen, und trotz aller Finsternisse und Hindernisse den eigenen Weg zu gehen. Übrigens, es gibt da noch ein anderes Hoffnungszeichen der Barbara: Wenn man nämlich in diesen ersten Adventstagen einen Zweig von einem Obstbaum in eine Vase stellt, dann blüht der Zweig an Weihnachten.
Allen Barbaras herzlichen Glückwunsch heute zum Namenstag!
Und allen anderen einen schönen Barbara-Tag! Das wünscht Ihnen Uta Trosien aus Wanne-Eickel!
