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Kirche in WDR 4 | 07.11.2025 | 08:55 Uhr
Magen-Darm-Tag
Heute ist der Internationale Magen-Darm-Tag. Da fällt mir wie Ihnen wahrscheinlich auch zuerst der Millionenbestseller Darm mit Charme ein, geschrieben von der jungen Ärztin Giulia Enders, illustriert von ihrer Schwester Jill. Ein humorvolles Buch. Der Darm ist superwichtig, er macht mit dem Magen Energie aus unserer Nahrung. Er trainiert zwei Drittel unseres Immunsystems und ist das größte Nervensystem in uns nach dem Gehirn. Also nicht ekelig, sondern wichtig. Anfang September ist das neue Buch von Giulia Enders erschienen, Titel: Organisch. Ein Blick in unseren Körper und in unser Inneres, wieder humorvoll illustriert von der Schwester Jill. Viele hat das Buch Darm mit Charme dazu bewegt, endlich zur Darmspiegelung zu gehen. Denn: Darmkrebs merkt man nicht, bis er sehr gefährlich geworden ist. Überhaupt ist es wichtig, einmal im Jahr eine Generaluntersuchung beim Hausarzt oder der Hausärztin zu machen. Gerade Männer alter Art scheuen das und halten sich für unverletzlich. Dabei ist doch die Medizin in unserem Land so gut, dass sie sehr vieles heilen kann.
Das habe ich vor einem Jahr gemerkt, als ich einen Herzschrittmacher bekam. Beim Aquajogging mit unserer Gruppe morgens früh wurde mir ganz schlecht, Notarztwagen, ab in die Klinik. Diagnose: noch 26 Prozent Herztätigkeit. Mein Herz sei zu groß und schlage unregelmäßig. Drei Monate lief ich nun mit einem tragbaren Defibrillator herum, dann erste OP, Herzschrittmacher rein. Nach vier Monaten dann zweite OP mit Verödung am Herz. Das Team wurde von KI, Künstlicher Intelligenz unterstützt. Warum erzähle ich das?
Erstens finde ich es fast unglaublich und wunderbar, dass es das alles gibt. Zweitens ist es toll, dass in unserem Land solche medizinischen Wunder für ALLE Menschen da sind. Nicht nur für die Reichen, die zahlen können. Drittens bin ich dankbar, natürlich den Ärztinnen und Ärzten, den Krankenschwestern und Pflegern. Und auch denen, die ihre Beiträge in die Krankenversicherung einzahlen und meine teure Behandlung finanziert haben. Vorher habe ich ja für andere mitfinanziert. Solidarität eben.
Besonders im Gedächtnis sind mir die Menschen geblieben, die im Krankenhaus für gute Stimmung gesorgt haben. Der Mann mit Migrationshintergrund, der wie im First-Class-Hotel jeden Tag die Auswahl des Essens präsentierte wie ein Starkoch mit bester Laune. Oder das fröhliche Team in der Untersuchungsabteilung. Ich wünsche Ihnen ähnlich gute Erfahrungen, wenn Sie auch mal ins Krankenhaus müssen.
