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Die Klinikkapelle
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Kirche in WDR 2 | 15.10.2025 | 05:55 Uhr

Die Klinikkapelle

„Lieber Gott, bitte beschütze meinen geliebten Schatz“. Ich stehe in einer Klinikkapelle an einem Kerzenständer. Hier steht an jeder brennenden Kerze eine kleine Wunschkarte. Persönlich, mit Hand geschrieben. Bei der hier ist noch ein kleines Herz dazu gemalt.


Es gibt wahrscheinlich wenig Orte, wo sich existenzielle Wünsche so verdichten wie hier. „Gib Opi die Kraft, weiterzukämpfen, damit er bald wieder gesund ist. Er ist ein so lieber Mensch. Danke“, lese ich auf dem Zettel daneben.


Und ein anderer schreibt „Lieber Gott, hilf mir, meine Krankheit zu überwinden. Hilf mir“, dahinter drei Ausrufezeichen.


Die Wünsche laufen nicht ins Leere. Der Pfarrer, der am Sonntag hier Gottesdienst feiert, nimmt sie auf. Er liest sie vor, baut sie in seine Predigt ein. Gott braucht keine Zettel, denke ich, aber es tut gut, dass es dieses Angebot gibt und dass die Gemeinschaft, die in einem Krankenhaus eine ganz besondere Gemeinde ist, die Anliegen teilen kann. Beten verbindet, Wünschen und Hoffen auch.


Ich bin diese Tage oft im Krankenhaus, weil ich meine Mutter besuche, die hier schon viele Tage liegt und gut behandelt wird. Ein Segen. In den Gottesdienst möchte sie auch, gerne auch mit mir. Gemeinsame Zeit tut uns beiden gut. Ist eine gute Medizin.


Der Pfarrer liest aus der Bibel: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“ Alte Verse, ein wenig sperrig. Worte des Apostel Paulus. Ich kenne sie, habe sie aber nie so recht an mich rangelassen. Hier im Krankenhaus höre ich sie noch einmal ganz neu. Du bist kein Fremder. Du bist nicht allein. Du bist gesehen, ja, jeder ist sogar ein wenig heilig. Das ist die Botschaft.


Meine Mutter freut sich über den Zuspruch. Und auch andere links und rechts neben uns nicken bedächtig. Es sind auch einige Pfleger und Ärzte da. Die Kapelle des Klinikums ist mitten im Gebäude. Für den Moment wird sie zu einer Art Herzkammer des Hauses. Hier kann man Kraft schöpfen. Zuspruch spüren.


Nach dem Segen bleiben einige noch andächtig in der Kapelle sitzen. Manche schreiben neue Zettel, sehe ich, stellen sie auf den Kerzenständer und zünden ein Licht an. Ich tue es am Ende auch und schreibe: „Danke, dass es diesen Ort gibt und Gott so nah ist.“


Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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