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Kirche in 1Live | 18.11.2025 | floatend Uhr
American Pie 3.0
Ich finde den Film American Pie leider richtig geil. Die legändere Szene mit dem Apfelkuchen, der, im wahrsten Sinne des Wortes, richtig rangenommen wird. Vier Jungs auf der Jagd nach ihrem ersten Stich, bevor die Highschoolzeit zu Ende geht. Und jetzt frag ich mich – was wäre, wenn die Jungs Mädchen gewesen wären?
Das Original war damals Kult, weil männliche Sexualität witzig, peinlich und trotzdem irgendwie „normal“ erzählt wurde. Wir haben gelernt: Männer dürfen wild sein, Frauen sollen bitte brav und zurückhaltend bleiben.
Hätte „American Pie“ mit vertauschten Rollen Erfolg gehabt? Wahrscheinlich nicht. Nicht, weil es nicht witzig wäre – sondern weil es damals unser schräges Frauenbild zu hart gespiegelt hätte. Dabei wäre genau das wichtig gewesen! Stell dir vor, wir hätten vor 20 Jahren schon einen Film gesehen, in dem Mädels ihre Sexualität feiern, ohne bewertet zu werden.
Denn mal ehrlich: Sexualität ist kein Geschlechtsthema. Männer dürfen peinlich sein, neugierig und horny– und Frauen? Auch! Wir brauchen mehr Geschichten, die zeigen: Lust gehört allen. Ohne Tabu. Ohne Scham.
Vielleicht ist das der Film, den wir 2025 endlich brauchen. Ein „American Pie 3.0“, aber feministisch – und mit klarer Ansage: Doppelmoral ist von gestern. Selbstbestimmung ist jetzt.
Julia Fischer
Ibbenbüren
