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Kirche in WDR 2 | 08.08.2025 | 05:55 Uhr
Weltkatzentag
Heute ist Weltkatzentag.
Und eigentlich bin ich ein Hundemensch. Dachte ich bisher.
Zumindest habe ich einen und da meine Hündin keine Katzen mag, habe auch ich mich diesen kleinen Fellgesichtern nicht näher gewidmet. Ich habe immer gesagt : So ein kleiner Terrier ist sowieso eher wie eine Katze. Nix mit Gehorsam. Und klar habe ich die Katzen von Freunden immer gerne gestreichelt. Klar habe ich auch mal versucht, eine zu retten, mal eine gefunden, angefahren, tot. Und das ist ein weiterer Grund, lieber keine Katze zu haben. Die Kollision mit Autos lässt sich bei Katzen einfach wesentlich schlechter vermeiden. Stichwort: Leinenzwang bei Hunden.
Aber jetzt hat sich ein schwarzer Kater in mein Leben geschlichen.
Oder eher gesagt, ich habe mich in sein Leben geschlichen, weil sich sein Ziehpapa in meins geschlichen hat.
Jetzt bekomme ich süße, herzzereißende Videos, wie Mekki sich durchs Leben mekkert. Weil er nicht genügend gestreichelt wird. Weil sein Mensch ihn zu lange alleine lässt. Weil er nicht genügend Futter bekommt. Alles Dinge, die ich sehr gut nachvollziehen kann.
Meine kleine, Hündin im Übrigen auch. Für sie ist es allerdings selbstverständlich, dass sie in Mekkis Haus, Mekkis Auto, Mekkis Bett liegt, wenn wir zu Besuch sind. Das ist vielleicht nicht gerade förderlich für die Beziehung der beiden. Aber da Mekki eh nachts loszieht, um seinem Menschen unglaublich tolle und blutige Geschenke zu machen, kommen wir klar.
Manchmal, wenn mein kleines Tier nicht hinguckt, streichele ich Mekki. Und das ist schön und wärmt mein Herz. Mekki wird dann zu Schnurri. Ich weiß nicht, ob das reicht, heute - am Weltkatzentag -
ein Loblied auf Katzen zu singen. Aber es reicht, um ein Loblied auf Gott zu singen. Dass es so was in unserer Welt gibt. Weiche, amüsante Tiere in unserem Leben, die uns nichts nützen – weder unserem Fortbestand noch der Artenvielfalt
– die scheinbar nur da sind, um uns glücklich zu machen.
Unsere Tiere, ob mit im Bett, an der Leine oder Freigänger, ob im Käfig oder im Pferdestall – was sind sie doch für eine Quelle von Spaß und Trost. Ich bin so dankbar, dass es sie gibt. Es ist eine ganz andere Beziehung zu einem Tier als zu einem Menschen. Trotzdem und gerade deshalb möchte ich die Gesellschaft von Tieren in meinem Leben nicht missen. Und bitte im Namen von Mekki und meiner Hündin um folgendes : Mehr Streicheleinheiten, mehr Futter, mehr Auslauf. Weniger Quahlzucht und mehr artgerechte Haltung. Sie werden es uns nicht danken
– aber sie haben es echt verdient.
Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius