Beten

Wer glaubt, schläft besser. Wer betet, ist ausgeglichener und gesünder und geschäftlich erfolgreicher. In Amerika gibt es immer wieder diese Studien, die beweisen wollen, wie nützlich doch das Beten sei.

Ich weiß nicht. Kommt mir ein bisschen platt vor. Was ist mit den großen Gestalten in der Geschichte, die für ihren Glauben gekämpft haben? Die mussten so manches Mal ihre Gesundheit und sogar ihr Leben lassen. Sie haben geglaubt, sie haben bestimmt viel gebetet. Und was hat es gebracht? Erfolg jedenfalls nicht.

Klar, manche fragen, was es denn nützt, das Beten. Was anderes zählt heute nicht. Es muss was bei rüberkommen. Es muss was bei rausspringen. Irgendeinen Vorteil muss es haben, sonst taugt es nichts.

Ich finde, mit dem Beten ist es so wie mit der Liebe: Warum liebe ich einen Menschen? Was bringt mir das? Wenn ich so frage, liebe ich nicht wirklich, oder? Denn wenn ich liebe, erwarte ich nichts zurück. Ich will, dass es dem Anderen gut geht. Mehr nicht.

Genauso geht es mir mit dem Beten. Wenn ich bete, will ich einfach nur Gott nah sein, Gott als Gegenüber haben. Ein Gegenüber, von dem ich weiß, dass es mich liebt, so wie ich bin.

Es ist schön, Gott fürs Leben zu danken. Es tut gut, sich bei ihm zu beschweren, wenn etwas nicht so klappt, wie ich es will. Mag sein, Beten bringt nichts. Aber es ist wunderschön, wenn man es tut.

Sprecherin: Alexa Christ