Kirche ist wie Fitnessstudio

Fit in 17, topfit in 34 Minuten. So verspricht es die neue Werbung an meinem Fir-ness-studio. Also an dem Fitnessstudio, wo ich ich zahlendes Mitglied bin. Topfit in nur 34 Minuten. Das müsste ich doch locker mindestens dreimal pro Woche hinkrie-gen. Ganz ehrlich: Im Moment bin ich froh, wenn ich es einmal pro Woche schaffe. Warum ist das so? Ich weiß doch, dass ich mich danach besser fühle, dass es mir gut tut. Mein innerer Schweinehund und ich haben da schon so manche Diskussion hinter uns. Und dann fällt mir dieser Spruch ein: Kirche ist wie Fitness-studio. Man bezahlt und geht doch nicht hin.

Ich glaub, vielen, die in der Kirche sind, geht das so. Man ist dabei, zahlt Kirchen-steuer, aber Sonntag lässt man sich nicht unbedingt blicken. Mich sonntags aus meiner Komfortzone bewegen um in die Kirche zu gehen, puhu. Und doch: Wenn ich mich aufraffe und hingehe, fühle ich mich danach besser. Ne knappe Stunde mal Zeit für Gott und mich, das gibt mir Kraft. Klar, da baue ich keine Muckis auf, verbrenne kein Fett und auch meine Kondition steigert sich nicht. Aber meine Seele trainiert. Ich trainiere Dankbarkeit, Freude und Durchatmen. Und ich trainiere zu beten. Das klappt nämlich bei mir nicht gut ohne regelmäßiges Training. Da schweife ich gedanklich ab, bin hier und da und schaff es nicht, mich auf einen Gedanken zu konzentrieren.

Das tun, was mir gut tut. Das bedeutet für mich das machen, was mir Kraft gibt.

Cornelia Schroers

Viersen

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