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Kirche in 1Live | 08.07.2014 | floatend Uhr
Unzufriedenheit
„Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.“ Das ist vom deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer. Habe ich neulich in der Zeitung gelesen. Irgendwie musste ich bei diesem Zitat innehalten. Und fragte mich: Bin ich auch so? Will ich auch immer mehr haben, als das wertzuschätzen, was ich habe? Ich war etwas erschrocken, denn ich musste die Frage mit „JA“ beantworten.
Mich lenkt die Frage in zwei Richtungen. Auf der einen Seite geht es um das Materielle. Viele wollen immer das neuste Handy und die tollsten Klamotten haben oder die schönste Reise machen. Doch woran liegt das? Ist es das Internet, was uns sehnsüchtig auf neue Sachen blicken lässt? Oder ist es die Langeweile, die uns nach ein paar Wochen mit unseren Sachen ereilt? Ich weiß es nicht.
Auf der anderen Seite gibt es diese Melancholie, die mich manchmal ergreift. „Ach, weißt du noch da und da? Das war toll“. Dann schätze ich nicht den Moment, den ich gerade erlebe. Oder ich denke an Menschen, die mich aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben. Aber was ist mit denen, die noch da sind?
„Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt.“ Was ich von Schopenhauer lerne? Ich kann mich selber daran erinnern, dass ich alles habe, was ich brauche. Natürlich gibt es Momente, in die ich mich zurück wünsche, und klar gibt es Menschen, die ich vermisse, aber die sind immer bei mir – auch wenn ich jetzt und hier lebe.
Sprecher: Daniel Schneider
