Ewig leben?

Ich glaube an etwas, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann. Denn, egal welche Vorstellung ich vom ewigen Leben habe, ich stoße immer an eine Grenze.

Ob Paradies , Karma, oder Nirwana – das ist alles eine Nummer zu groß für mich. Denn was passiert, wenn ich ewig lebe? Immer, immer, immer, immer weiter? Da drehe ich fast durch. Aber gut, Zeit und Raum spielen dann wohl keine Rolle mehr. Oder wenn ich wiedergeboren werde? Gemessen an den Taten, die ich hier und jetzt vollbringe entweder besser oder schlechter gestellt. Was für ein Druck lastet da auf meinem Alltag? Und wenn mit dem Tod alles vorbei ist?

Das bedeutet schlicht und einfach: Ich weiß nicht, was nach meinem Tod kommt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich glaube an das ewige Leben. Weil ich an Gott glaube.

Irgendetwas in mir lässt mich glauben, dass ich von Gott geschaffen worden bin, so wie alle Menschen. Das bedeutet, dass es diesem Gott etwas bringt, dass ich da bin. Dass ich diesem Gott etwas bedeute. Dieses Gefühl äußert sich manchmal durch Freude. Dann, wenn die Sonne scheint, wenn es mir gut geht. Und es äußert sich in tausend anderen Facetten: Trauer, Leid, Glück, Wut, Angst, Sympathie, Motivation und in einer Sehnsucht nach mehr.

Es ist nur ein Gefühl. Nichts Beweisbares. Und ich nenne das Gefühl die Sehnsucht nach ewigem Leben. Es ist manchmal zerbrechlich und manchmal stark. Es begleitet mich mein Leben lang. Es ist immer da. Und auch wenn ich es nicht beweisen kann: An einen Gott zu glauben, der das Leben schenkt, sogar ewiges Leben, lässt mich trotz aller Ungewissheit freier atmen.

Sprecher: Daniel Schneider