Beiträge auf: einslive
Kirche in 1Live | 16.08.2014 | floatend Uhr
Ohne
Typischer Samstagmorgen: Ich komme vollbepackt aus dem Supermarkt und verstaue meine Beute in der Küche. Wenn ich dann alles ausgepackt habe ist nicht nur mein Kühlschrank voll, sondern auch mein Mülleimer. Wo kommt bitteschön der ganze Müll her?
Obst, das in Plastikschalen angeboten wird, einzeln verpackte Süßigkeiten, Bananen in Folie verschweißt.
Die Naturschutzorganisation WWF schätzt, dass pro Tag 8 Millionen Müll-Teile - Kanister, PET-Flaschen, Zahnbürsten - in den Weltmeeren landen. Und es geht noch weiter: 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verderben jährlich - das entspricht einem Drittel der weltweiten Produktion. Ich kenne das ja von mir: wie häufig miste ich meinen Kühlschrank aus, werfe abgelaufene Joghurts, Milch, gammeliges Obst und Brot weg.
In Berlin und anderen Städten eröffnen jetzt die ersten Supermärkte ganz ohne Verpackung. Die Kunden müssen Dosen und Tüten selber mitbringen. Wer nichts dabei hat, kann sich was vor Ort leihen und die Menge, die er kauft, genauestens selbst bestimmen. So wird weniger zu viel gekauft.
Noch ist das Sortiment nicht so umfangreich wie in normalen Supermärkten, aber die Betreiber tüfteln immer weiter an Möglichkeiten auch "schwierigere" Produkte wie Fleisch anbieten zu können.
Auch, wenn es erst wenige dieser verpackungslosen Supermärkte gibt. Ich hoffe, dass sich ihre Idee auf Dauer durchsetzt. Der Weg beginnt schließlich immer mit dem ersten Schritt. Und ich hoffe auf bessere Zeiten. Denn dass der Mensch die Welt derart zumüllt, das verschafft mir zumindest Gewissenbisse.
Katrin Achterfeldt, Düsseldorf
Copyright Vorschaubild: Hans Public Domain Pixabay
