Trauzeugin

In genau einer Woche heiratet Mara, meine beste Freundin aus der Heimat. Wir kennen uns seit dem Kindergarten und nun heiratet sie David. Ich hab mich unglaublich gefreut, als Mara mich gefragt hat, ob ich ihre Trauzeugin werden möchte. Als die beiden damals zusammen gekommen sind, hab ich alles hautnah mitbekommen – die ersten Treffen, ersten Gespräche, den ersten Kuss ok, den nicht hautnah und schließlich das Riesengrinsen im Gesicht, als sie eeendlich ein Paar waren. Und jetzt elf Jahre später, treten Mara & David vor den Altar und ich darf an ihrer Seite stehen.

Das ist schon ne super schöne Aufgabe, die Trauzeugin zu sein – und gleichzeitig echt verantwortungsvoll, find ich. Ich hab nicht nur den Junggesellinnenabschied organisiert und stecke in den Partyplanungen mit drin, ich hab auch Tränen bei der Brautkleidanprobe verdrückt und flaschenweise Sekt zum Anstoßen auf die Hochzeit getrunken. Ich hab Nerven beruhigt und wette, dass ich das in den nächsten sieben Tagen noch mehr tun werde.

Und heute in einer Woche steh ich neben Mara in der Kirche und bestimmt sind da wieder Tränen in meinen Augen, wenn sie „ja“ sagt. Ja zu einem Leben mit David, ja zur Ehe und ja zu Kindern. Und ich bezeuge, dass ich fest daran glaube, dass die beiden diesen Weg gemeinsam gehen werden.

Vor Gott und vor all den anderen Gästen. Und da kommt es mir nicht auf die Unterschrift an, die ich da mache, sondern auf meine innere Überzeugung, dass da zwei Menschen stehen, die sich wirklich lieben.

Rike Bartmann, Münster

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