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Kirche in 1Live | 01.10.2014 | floatend Uhr
Ein Dollar Brille
Wenn ich morgens in die Dusche steige, dann muss ich mir vorher immer gut merken, wohin ich meine Brille lege. Denn wenn nicht, dann hab ich ein Problem. Bin nämlich total kurzsichtig.
Ohne Brille - das wäre echt der Horror. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation gibt es weltweit etwa 150 Millionen Menschen, die wegen einer Sehschwäche nicht arbeiten oder lernen können. In vielen Ländern können sich Menschen überhaupt keine Brille leisten.
Martin Aufmuth hat vor vier Jahren die sogenannte Ein-Dollar-Brille erfunden. Die ist vor Ort leicht herstellbar - durch einen flexiblen Federstahlrahmen und vorgeschliffene Gläser. Die Materialkosten betragen rund einen US-Dollar. Verkauft wird sie, je nach Land und Brillenvariante, für drei bis sechs Dollar. Die einen bekommen dadurch endlich eine passende Brille und andere einen Job, denn sogenannte fliegende Optiker werden ausgebildet. Sie reisen durch die Ortschaften und versorgen die Sehbehinderten mit Brillen.
Der Erfinder präsentierte das Projekt bereits vor Vertretern der Vereinten Nationen. Die lobten es als wegweisend.
Bereits in 9 Ländern ist der Verein „EinDollarBrille e.V.“ aktiv. Die Nachfrage ist riesengroß. Dringend werden finanzielle Unterstützer gesucht für die Projektorganisation und die Ausbildung von Optikern.
Viele Menschen können so endlich wieder sehen. Zum Beispiel die 99jährige María Sandoval aus Nicaragua. Bestimmt liebt sie ihre Brille genauso wie ich meine.
Sprecher: Daniel Schneider