Ich blogge jetzt auch

Ein Freund von mir tut es, eine alte Schulfreundin tut es, viele andere tun es – und ich? Ich blogge jetzt auch.

Erst war ich skeptisch. Habe ich überhaupt etwas zu sagen? Zu welchem Thema will ich mich äußern? Und: Wer soll das überhaupt lesen? Es gibt doch schon tausende, die weltweit via Blog ihre Meinung verbreiten. Doch dann war ich neugierig. Die Anmeldung war ein Kinderspiel und ich konnte sofort loslegen.

Ich blogge nicht anonym, ich sage, wer ich bin. Und ich beziehe einen Standpunkt. Ich schreibe zu den Dingen, die mich bewegen: den zunehmenden Stress im Studium, die aussichtslos scheinende Wohnungssuche einer Freundin mit kleinem Geldbeutel – über das, was um mich herum passiert und was ich davon halte. Da kommt einiges zusammen. In der Netzöffentlichkeit einen Standpunkt zu beziehen, hilft mir gegen den Frust. Gegen das Gefühl, nichts ändern zu können an einer Welt, die ich gerne anders hätte.

In manchen Ländern ist Bloggen gefährlich, Blogger werden verhaftet und landen im Gefängnis. Ich kann meine Meinung frei sagen, bei mir steht deswegen nicht die Polizei vor der Tür, ich muss deswegen nicht um mein Leben fürchten.

Was habe ich mich über die ersten Kommentare zu meinen Posts gefreut! Da lesen jetzt wildfremde Menschen, was ich von der Welt halte und was ich zu sagen habe. Eben: Ich hab‘ was zu sagen! Ein gutes Gefühl.

Sprecherin: Alexa Christ