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Kirche in 1Live | 12.01.2015 | floatend Uhr
Ich strick mein Lebensmuster
„Wolltaire“, „My Oma“, „Strikkedukker“ oder auch „Häkeln für Dummies“ das sind die aktuellen Buchtitel meiner persönlichen Bestsellerliste. Ich bekenne: Ich bin der Wolle verfallen. Ich finde Stricken oder auch Häkeln, das ist Entspannung pur. Ich muss mich auf das konzentrieren was ich tue, Maschen zählen, an der richtigen Stelle zu oder abnehmen und hier und da einen Farbwechsel einbauen. Wenn am Ende dann auch noch ein schönes Ergebnis rauskommt dann ist das zusätzlich ein gutes Gefühl. Und ich kann damit sogar anderen eine Freude machen – meistens. Aktuell bastel ich an einer Babydecke für eine Freundin.
Jedes Strickstück beginnt mit ein paar Maschen auf einer Nadel. Noch sieht man nicht was es werden soll und so eine Anleitung für ein Strickmuster hat durchaus Ähnlichkeit mit chinesischen Schriftzeichen. Da muss ich mich durchprobieren. So manches Teil hab ich auch wieder aufgeriffelt. Zack, einmal am Fadenende ziehen und das bisher Gearbeitete löst sich in Wohlgefallen auf.
Zum letzten Geburtstag habe ich eine besondere Karte bekommen, die zu meinem Hobby passt: Vorne drauf war ein angefangenes Stricksöckchen. Drin stand dieser Spruch: „Masche für Masche stricke ich mir mein Leben. Dunkles wechselt mit Hellem. Seltsame einzigartige Muster entstehen, manchmal auch hübsche. So ist mein Leben.“
Ich habe mich sehr über diese Karte gefreut. Sie passt zu mir. Mein Leben stricken, das ist ein gutes Bild. Nur das mit dem Auftrennen, das funktioniert nicht. Ich kann nichts rückgängig machen, einfach am Faden ziehen und es ungeschehen machen. Mein Leben muss ich weiterstricken, mir vielleicht ein neues Muster ausdenken, eben anders weitermachen. Ich bin schon jetzt gespannt wie es am Ende aussieht.
Cornelia Schroers
Viersen