Nicht perfekt aber gut

Tja, eine Naturschönheit is aus mir nicht geworden, daher muss ich es mit Intelligenz und Humor ausgleichen. Ein witziger Spruch in dem ich mich aber wiederfinde. Eine Naturschönheit: Wer würde sich selbst so bezeichnen? Also ich kenn da auf Anhieb niemanden. Frauen schon mal gar nicht. Ich bin zu dick, zu dünn, habe zu kleine Augen, eine zu große Nase, zu kleine Brüste, und was es nicht so alles auszusetzen gibt. Ein Blick in den Spiegel reicht den Meisten, um die kleinen Macken zu finden, an denen etwas auszusetzen wäre.

Wie passt das zu dem, was mein Glaube mir sagt: Gott schuf den Menschen als sein Abbild. Heißt Abbild nicht sowas wie Spiegelbild? Also sieht Gott quasi in uns sich selbst. Ob er sich dann wohl auch schon mal gefragt hat, was er da alles noch korrigieren könnte? Sicherlich nicht. Gott ist es nämlich egal wie Du und ich aussehen.Ob Du dick, dünn, schwarz, weiß, kantig oder rund bist.

Gott schaut auf das Herz, sagt die Bibel. Aber wie ist das da mit dieser Abbild-Sache. Ist Gott wie ich? Bin ich wie Gott? Das kann ich mir nicht vorstellen, denn Gott, da stell ich mir Perfektion vor. Gott ist perfekt. Ich habe einmal etwas gehört, das mir geholfen hat es zu verstehen: Wir sind ein Abbild Gottes, ein Spiegelbild, aber eines mit einem Riss, einem Sprung im Spiegel. Ich bin fehlbar. Ich bin nicht perfekt. Und das ist auch gut so, es macht mich einzigartig. Aber meine Fehler sind nicht meine Figur, meine Nase oder sonst etwas, das mir ein Spiegel zeigt.

Meine Fehler sind meine Ungeduld mit anderen Menschen, meine Schadenfreude, wenn jemandem ein Missgeschick passiert, meine Unzuverlässigkeit, wenn ich mal keine Lust habe. Gott weiß dass ich nicht perfekt bin. Und er hat da vielleicht sogar mehr Geduld mit mir als ich selbst. Dennoch möchte Gott, dass ich an mir arbeite, damit ich vor dem Spiegel in meinem Herzen einmal sehen kann, wie schön ich eigentlich bin.

Cornelia Schroers

Viersen

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