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Kirche in 1Live | 10.02.2015 | floatend Uhr
Das richtige Tempo finden
Ich hab’s nicht so mit dem richtigen Tempo. Wenn ich mich mal aufgerafft habe, um joggen zu gehen, dann renne ich los wie eine Irre. Klar: Nach zehn Minuten japse und pruste ich dann schon los und komme vor lauter Seitenstichen kaum noch voran. Ich habe einfach viel zu schnell losgelegt. Wenn ich allerdings auf dem Fahrrad sitze und total dringend zu ’nem Termin muss, dann ist es genau das Gegenteil: Ich denke unterwegs an tausend Sachen und lasse mich von meinen Gedanken so richtig wegtragen. Das Resultat: Ich werde immer langsamer und komme viel zu spät an.
Am schlimmsten ist es, wenn andere das Tempo vorgeben: Bei Stadtführungen oder Gruppenwanderungen bin ich ganz schnell gestresst. Da laufen mir die Leute entweder immer zu langsam oder zu schnell. Mein Tempo an ihre Schritte anzupassen – das ist für mich eine echte Herausforderung.
Kurz: Ich habe ein Tempo-Problem. Und daran hab ich letztens gedacht, als ich ein Zitat von dem Philosophen Martin Buber las Da ging es um Spiritualität und Buber sagt: „Glaube ist die Fähigkeit, in Gottes Tempo zu gehen.“
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O Mann – das passt zu mir. Wobei das für mich auch echt schwer ist. Manchmal geht Gott mir vielleicht viel zu schnell und ich komme kaum noch hinterher. An anderen Tagen frage ich mich, warum er so schleicht und nicht endlich was passiert. Das fordert mich heraus und strengt mich manchmal ganz schön an – aber: Ich will mich davon nicht irritieren lassen, dass wir manchmal ein unterschiedliches Tempo anschlagen. Denn Glauben ist mir wichtig. Und ich merke, dass es da nicht nur auf mein Tempo ankommt. Und deshalb gebe ich mir Mühe, mit Gott Schritt zu halten. Denn ich glaube, dass der Weg, den wir da gemeinsam gehen, ein richtig guter und spannender ist und dass noch ’ne ganze Menge vor uns liegt.
