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Kirche in 1Live | 20.03.2015 | floatend Uhr
Ohnmacht
Es gibt Themen über die spricht man zwar, aber auf der anderen Seite lässt man sie dann nicht so wirklich an sich ran. Es sind die Themen, die mich nachdenklich machen und mich beschäftigen. Die Themen, die regelmäßig für eine kurze Schockstarre sorgen – oft weltweit. Es geht um negative Schlagzeilen, wie über Terrorangriffe, Pegida, ISIS, Armut oder ähnliches.
Auch jetzt kommen wieder unterschiedliche Gefühle in mir hoch, mit denen ich nicht so recht umzugehen weiß. Da ist Wut, Hass und Unfähigkeit darauf zu reagieren. Ich möchte am liebsten rufen „Hey, lasst es doch einfach! Damit schadet ihr nicht nur euch selber, sondern allen!“ Doch ich bleibe stumm. Was kann ich schon gegen solche weltpolitischen Konflikte ausrichten?
Selbst bei näherliegenden Problemen überkommt mich häufig eine Art Ohnmacht. Freunde, die mir erzählen, dass sie nicht wissen, wie sie mit ihren Problem klarkommen sollen. Sie erwarten, dass ich ihnen helfe, aber ich kann es nicht. Aber ich kann für sie da sein, ihnen zuhören und sie erzählen lassen. Manchmal wollen wir doch nur jemanden, der uns zuhört. Vielleicht kann ich so helfen.
Denn am Ende hilft es nicht, sich zu verstecken. Ja, wir können nicht ins politische Geschehen eingreifen, aber wir können uns informieren, eine persönliche Haltung einnehmen und unsere Meinung äußern. Sei es in der Gruppe mit Freunden oder bei einer Demonstration gegen Pegida. Mit einer eigenen Meinung fühle ich mich schon weniger ohnmächtig.
Sprecher: Daniel Schneider
