Riesen mit kleinen Wurzeln

Und plötzlich vor mir diese riesen Bäume! Ich bin irgendwo im Bergischen, bin gewandert, etwas aus der Puste und jetzt genieße die Sicht von oben. Und dann sehe ich diese beiden Bäume. Die sind riesig! Mammutbäume heißen die. Keine Ahnung wie hoch die genau sind, so was schätzen, das kann ich echt schlecht. Aber die Stämme sind so dick, dass man bestimmt drei Leute bräuchte um die zu umfassen.

Ich sitz einfach nur da und schau mir diese Baumriesen an. Die müssen doch ewig dicke Wurzeln haben um so groß trotzdem stabil stehen zu bleiben. Ich stell mir vor, wie die Wurzeln tief in die Erde ragen, sich verzweigen und in der Erde festhalten.

Zuhause dann google ich bei Wikipedia und was ich da lese haut mich um: Mammutbäume haben nämlich gar nicht so tiefe Wurzeln! Ganz im Gegenteil: Sie sind sogar recht empfindliche Pflänzchen. Ok: Pflänzchen ist untertrieben, denn Mammutbäume gehören zu den größten Lebewesen auf der Welt überhaupt. Aber ihre Wurzeln sind nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche und daher sind Mammutbäume empfindlicher als ich dachte. Selbst so ein Riese hat scheinbar seine schwachen Seiten. Und jetzt kommt’s: weil Mammutbäume im Grunde von jedem Wind weggefegt werden können, suchen sie – nein, brauchen sie: Gesellschaft. Zusammen sind sie stark. Sie halten sich gegenseitig.

Wow, denke ich mir: einen festen Stand im Leben, dazu können gute Wurzeln helfen, aber mindestens genauso wichtig ist eine Gemeinschaft, die trägt.

Cornelia Schroers

Viersen

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