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Kirche in 1Live | 17.10.2015 | floatend Uhr
Pixelscharf
„Da soll die Kirche sich mal schön raushalten.“ Ob Wirtschaftskrise, Flüchtlingsfrage oder Sterbehilfe. Egal, welches gesellschaftliche Thema dran ist: Sobald die Kirchen oder andere Religionen sich zu Wort melden, gibt es solche kritischen Meinungen. Der Tenor lautet oft: „Was die Religion dazu sagt, interessiert mich überhaupt nicht. Das kann die Gesellschaft schon gut - und vor allem besser – allein lösen. Solche religiös gefärbten Stimmen würden schließlich nicht für alle Menschen sprechen.“
Natürlich stimmt es, dass die Kirchen sich nicht anmaßen können, die gesamte Breite der Gesellschaft zu repräsentieren. Tun sie übrigens auch gar nicht. Nur lautet die Gegenfrage: Sprechen denn rein säkulare Stimmen für die ganze Gesellschaft? Eben auch nicht. Denn sie vertreten zumindest nicht diejenigen, die glauben, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt als bloß den schlauen Menschen. „Neutralität“ kann keine gesellschaftliche Gruppe in diesen Fragen beanspruchen: Auch Atheisten, Humanisten und co. haben ja ihre speziellen Einstellungen und Wertvorstellungen. Einen „kleinsten gemeinsamen Nenner“ gibt es nicht.
Wenn es also um wichtige Fragen in unserer Gesellschaft geht, dann sollten die vielen verschiedenen Stimmen zu Wort kommen. Dann bekommt man ein genaueres Bild davon, was „die Gesellschaft“ will. Das ist ein bisschen so wie bei Kameras: Da würde sich auch niemand eine Kamera mit nur einem Pixel kaufen. Denn erst richtig viele Pixel machen das das Bild schärfer.
Sprecherin: Alexa Christ
