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Kirche in 1Live | 10.11.2015 | floatend Uhr
Ich, du und der andere
So schnell kann es gehen. Eben haben wir noch auf dem Sofa gekuschelt und jetzt sitzt mir mein Freund gegenüber. Im Sessel. Mit verschränkten Armen. Auch ich schmolle. Ist das wirklich sein Ernst?! Deswegen schon wieder?! Warum zum Kuckuck ist es ihm so wichtig, dass ich meine Klamotten nicht überall rumliegen lasse. Wenn´s ihm zu unordentlich ist, soll er sie halt selbst wegräumen. Ist doch nicht mein Problem.
Ich muss erstmal raus. Gehe einkaufen. Danach wird er sich schon wieder beruhigt haben.Als ich vom Supermarktparkplatz fahren will, stehe ich geschlagene 5 Minuten an der Ausfahrt, weil mich keiner dazwischen lassen will. Endlich winkt mich ein Autofahrer in den fließenden Verkehr. Zum Glück! Sonst hätte ich noch ewig da gestanden. Wie gut, dass es noch Leute gibt, die nicht nur an sich selber denken.
Und schwupps hab ich wieder meine Klamotten vor Augen. Uppps!! Erwischt! Meinem Freund war es bloß wichtig, dass ich meine Sachen wegräume.
Ein kluger Mensch hat in der Bibel geschrieben: „Einer achte den anderen höher als sich selbst!“ Sehr anspruchsvoll, aber sinnvoll, weil es auch mir zugutekommt. Der Autofahrer war rücksichtsvoll, ich bei meinem Freund nicht so. Jetzt aber schnell nach Hause, Klamotten wegräumen. Vorher lasse ich aber noch einen Kleinwagen vor, der darauf wartet, dazwischen gelassen zu werden. Soviel Zeit muss sein.
Sprecher: Alexa Christ
