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Kirche in 1Live | 15.02.2016 | floatend Uhr
Nur ein Spiel
Ich bin ja eher so der Antifußballer. Aber manchmal spiele auch ich mit. Nicht auf dem Fußballplatz. Einfach so. Mit Freunden. Die Zeit vertreiben. Zwei Mannschaften. Tore selbst gebaut. Jeder ist Stürmer und Abwehrspieler. Handspiel? Was solls! Abseits? Wie denn ohne Markierungen? Gewinner? Sind alle. Es geht ja um nichts, außer um Spaß zu haben.
„Ließe sich diese Art von Fußballspiel doch auf das Leben im Allgemeinen übertragen“, sage ich nach dem Kick zu meinen Kumpels. „Nur Gewinner, keine Verlierer, nicht so verbissen durchs Leben gehen.“ Wäre das nicht schön? „Nein, das geht nicht“, meldet sich Lars direkt. „Man muss sich doch auch mit anderen messen dürfen. Wo kommen wir denn da hin, wenn alle Gewinner sind. Das hat doch mit Leistung nichts mehr zu tun!“ „Aber“, wirft Jakob ein. „Dieses Ganze Getue mit dem ´Ich bin besser als du und bekomme deshalb auch den besseren Job und verdiene mehr Geld als du …´ ist doch genauso bescheuert.“
Wir diskutieren noch eine Weile weiter, drehen uns aber im Kreis. Auf einmal sagt Stefan: „Leute, unser Spaßkick hat sehr wohl Regeln. Also, eigentlich nur Eine. Aber die ist elementar: Wir achten aufeinander. Wir spielen gemeinsam, weil wir uns gegenseitig mögen, dulden. Weil wir gerne Zeit zusammen verbringen. Und weil wir wissen, dass der Eine den Anderen nicht absichtlich böse foult oder mit fiesen Tricks agiert. Wenn wir Menschen nur diese eine Regel beherzigen würden, dann konnte man das sehr wohl auf das Leben übertragen. Aber leider scheitern wir immer wieder daran.
Sprecher: Daniel Schneider
