Schwarz-Weiß-Denken

Dave – der ist ein toller Kerl – offen, witzig, interessiert. Aber früher war er voll das Arsch. Das sagt er selber so in dem Artikel, den ich über ihn gelesen hab. Dave ist in Simbabwe aufgewachsen, in einer super reichen weißen Familie – riesen Anwesen, viele Bedienstete, ein Leben mit Party, Alkohol, Saus und Braus. Seine Familie gehört zur upper class und für Dave gehört es dazu, Nigger zu sagen und Dunkelhäutige zu schikanieren.

Und dann plötzlich ein Unfall. Dave springt in den See, landet unglücklich und ist gelähmt. Er verbringt ein Jahr im Krankenhaus, kann fast nichts alleine, nicht essen, nicht atmen – und wer hilft ihm dort? Die schwarzen Pfleger und Ärzte. Seine Freunde sind überfordert, seine Familie zieht sich zurück. Nur die Menschen, die er so gehasst und schikaniert hat sind plötzlich da für ihn.

Sein ganzes Weltbild stürzt ein. Er ekelt sich richtig vor dem alten Dave. Was geholfen hat, seine Sicht komplett zu ändern? Im Krankenhaus wurden alle gleich behandelt wurden. Da gab es kein Schwarz-Weiß-Denken – es ging nur ums Helfen und Gesundwerden. Alles andere war völlig egal.

Nach dem Krankenhaus hat Dave ganz neu angefangen. Und im Neuanfangen ist David mittlerweile Profi. Und das finde ich voll bewundernswert!

Rike Bartmann, Münster