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Kirche in 1Live | 10.06.2016 | floatend Uhr
Gott hat sich seinen Champion geholt
Gott hat sich seinen Champion geholt – Sechs Wörter. Ein Tweet. Vom ehemaligen Boxweltmeister Mike Tyson abgesetzt. Zum Tod seines Idols. Muhammad Ali. Der starb am 03. Juni. Heute ist seine Beerdigung. Gott hat sich seinen Champion geholt. Das passt. Denn ein Mensch, der in der Blüte seines Lebens Sätze von sich gegeben hat wie „Es ist schwierig bescheiden zu sein, wenn man so großartig ist wie ich.“ oder „Ich bin nicht nur der Größte, ich in der Doppelgrößte“, der ist für so eine Schlagzeile perfekt geeignet.
Gott hat sich seinen Champion geholt. Muhammad Ali war nicht nur ein Sprücheklopfer oder talentierter Boxer. Er war ein Vorbild, hat durch seine Kriegsdienstverweigerung, die er gegen alle Widerstände durchgezogen hat, für die er schuldig gesprochen wurde, für die ihm sein Titel aberkannt und seine Boxlizenz entzogen wurde, ein Zeichen gesetzt.
Gott hat sich seinen Champion geholt. Als Boxer hat er gekämpft. Mit allen Mitteln. Außerhalb des Boxrings hat er auch gekämpft. Muhammad Ali war kein Engel. Aber er war jemand, der für Gerechtigkeit stand, gegen Rassismus kämpfte, außerdem für den friedlichen Dialog zwischen dem Islam und der westlichen Welt ein. Und er kämpfte über 30 Jahre mit seiner Parkinsonkrankheit. Das macht ihn für mich zum Champion und für viele andere zum Mutmacher.
Gott hat sich seinen Champion geholt. Einen, der vielen anderen Menschen gezeigt hat, dass man nicht nur als kerngesunder Spitzensportler mit großem Mundwerk Champion sein kann.
Sprecher: Daniel Schneider
