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Kirche in 1Live | 07.10.2016 | floatend Uhr
Grenze
Lissabon, Rom, Dublin, das waren bisher die größeren Städte, die ich so gesehen hab. Diesmal war es London. Hingefahren sind wir mit einem Reisebus. Also ging es morgens um 5:00 uhr los Richtung Calais. Naja und da hab ich gemerkt wir naiv ich wohl manchmal bin. Kurz vorm Hafen warnte uns der Busfahrer: Bitte erschrecken sie sich nicht, wir kommen jetzt an die Grenze.
Plötzlich sind da links und rechts neben der Straße riesige hohe Zäune. Es sieht aus wie in einem Hochsicherheitsgefängnis. Mir wird ganz anders. Ich reise so mal eben nach London und da hinter dem Zaun sind Menschen, die sich nichts sehnlicher wünschen als einfach so rüber fahren zu können. Klar, der große Unterschied ist, dass ich in 4 Tagen wieder nach Hause will, aber die Menschen hinter dem Zaun wollen nach England um dort ein neues Leben zu beginnen.
Wir stehen in der Schlange, vor uns ein LKW. Grenzposten kontrollieren, gehen zwischen den Fahrzeugen lang. Zwei Polizisten haben einen Hund dabei. Plötzlich schlägt der Hund an. Sofort sind noch mehr Polizisten da und ziehen ihre Waffen. Unter dem LKW ziehen die Männer einen jungen Mann heraus. Der wehrt sich natürlich. Der LKW muss zur Seite fahren, die gesamte Ladung wird kontrolliert. Der Fluchtversuch des jungen Mann ist gescheitert. Was passiert jetzt mit ihm? Wo kam er her?
Plötzlich ist das, was ich natürlich schon zigfach in den Nachrichten gesehen habe so nah.
Cornelia Schroers
Viersen
