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Kirche in 1Live | 06.03.2017 | floatend Uhr
Sichtbare Zeichen
So rein äußerlich bekommt man von mir schon ziemlich viel mit: Auf meinem Handy ist ein Bild von meiner Tochter und am Finger steckt ein Ehering.
Familienstatus: check. Mein Laptop-Hintergrund: ein Bild von Rammstein, und in der Jackentasche steckt noch ne alte Karte vom Bosse-Konzert. Musikgeschmack: check. Und dass ich gerne verreise, das sieht man auch ziemlich schnell: Ich hab I-love-New-York-Stecker im Ohr, und mein Busticket ist in nem Mäppchen von der Nationalgalerie in London. Check. Wenn ich so drüber nachdenke, gebe ich da echt ganz schön viel von mir preis. Ich finde es gut, wenn mich Leute auf diese Sachen ansprechen, ich tausche mich gern aus über die Dinge, die ich mag.
Aber eine Sache lass ich eigentlich nicht sichtbar raus hängen: Mein Glauben ist bei mir, rein optisch, irgendwie unsichtbar. Meine Freunde, die tragen Ketten mit christlichen Symbolen um den Hals oder haben den typischen Fischaufkleber auf dem Auto. Eine Freundin hat sich sogar ein Kreuz tätowieren lassen.
Ich frage mich, warum ich das nicht mache, meinen Glauben so offen zu zeigen wie meine Hobbies und meine anderen Interessen. Ist mir das zu uncool, so im Vergleich zum Konzertticket und den New York-Ohrringen?
Eigentlich ganz schön bescheuert, schließlich erzähl ich ja auch gerade jedem im Radio davon...
Ela Kornek, Münster
