Mamadou – wenn Integration gelingt

Er ist klein, schmal und gut gekleidet. Sportlich leger. Nicht teuer, aber geschmackvoll.

Mamadou aus Guinea, mittlerweile 18 Jahre alt. Vor zwei Jahren kam er nach Deutschland – Mutterseelenallein.

Sein Schlepper – angeblich ein Freund seines Onkels – hatte ihn einfach nachts abgesetzt – vor der Notschlafstelle in Wuppertal.

Seitdem hat Mamadou nie wieder etwas von ihm gehört, auch nicht von seinem Onkel, bei dem er aufgewachsen ist. Von der Notschlafstelle kam er ins Heim. Nachts, wenn die anderen schliefen hat er Deutsch gelernt. Mittlerweile hat er schon dreimal die Schule gewechselt. Er ist immer Klassenbester. Das fanden einige nicht so toll und haben ihn geärgert. Aber an Mamadou ist das abgeprallt.

Mamadou hat eine Freundin und ab Sommer eine Lehrstelle. Als Parkettleger. Eigentlich könnte er Abitur machen, aber damit sein Aufenthalt verlängert wird, ist es besser, wenn er eine Ausbildung macht. Deutschland braucht Arbeitskräfte. Wenn er Glück hat, darf er bleiben. Über den Paragrafen Integration. Er ist sogar im Jugendrat der Stadt. Über Renate, seinen Vormund, sagt er: Sie ist wie eine Mutter für mich. Renate ist dann ganz gerührt. Sie bekommt viel zurück – für ihre ehrenamtliche Arbeit als Vormund. Viel Liebe. Dass „ihr Mamadou“ so erfolgreich ist, darauf ist Renate stolz. Und das mit gutem Recht. Integration kann gelingen. Und davon haben alle was.