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Kirche in 1Live | 01.08.2017 | floatend Uhr
Braune Kohle
Als ich Kind war, war das mein Paradies. Durch das große Tor ging’s in den Hof, hinten wohnte meine Tante und dann... kam der Durchgang in den Garten mit seinen verwunschenen Ecken und den riesigen Bäumen. Nichts Besonderes, aber meine Heimat. Mitten im Sektor.
Von der roten Steinmauer ist nichts mehr zu sehen. Im Hof steht heute ein Container, aus den Häusern wird rausgeholt, was noch zu brauchen ist, dann sollen sie abgerissen werden. Um Braunkohle zu fördern. Ganze Straßenzüge sind schon weg oder stehen leer. Häuser sind zum Teil abgerissen, Schutt liegt herum. Die imposante Kirche, die einst Mittelpunkt war, steht jetzt einsam und verlassen da. Ob sie auf ihren Abriss wartet? Oder doch noch auf Rettung hofft?
Viele Menschen hier kämpfen noch Einige sind –wie ich- zu einer Veranstaltung der Kirche hierhergekommen. Denn die kämpft mit. Der katholische Pfarrer spricht über „das Klima als ein gemeinschaftliches Gut.“ Einige sind im Hambacher Forst engagiert, einem seit 2014 von jungen Leuten besetztem Restwald in dem Gebiet. Jeden Monat gibt es hier Führungen, immer wieder Aktionen .. Unterstützt wird der gewaltfreie Protest von der evangelischen Kirche. „Weil so Raubbau an Mensch und an Natur betrieben wird.“, sagt ein Vertreter der Kirche. „Und an schönen Erinnerungen.“, ergänze ich in Gedanken.
