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Kirche in 1Live | 11.08.2017 | floatend Uhr
Cheat Day
Gleich ist: Wochenende! Und wenn ich das mal so verfolge in den Blogs und auf YouTube, dann heißt Wochenende heute: Cheat Day – ob jetzt am Samstag oder Sonntag. Ich denke, ihr wisst was ich meine.
Der Cheat Day, zu Deutsch „Betrugstag“, ist ja schon längst rübergeschwappt zu uns Normalos. Und das Prinzip ist schnell erklärt: Die ganze Woche sollst Du dich quälen und pumpen und vor allem hungern für den Traum-Body, und am Wochenende darfst Du dich vollstopfen mit allem, worauf du sonst verzichten musst. Auf den Blogger-Fotos sieht man dann ganz dünne Mädels und sehnige Jungs, die total die Fressorgien veranstalten. Am Tag danach kommt dann die Beichte: Mit gequälten Gesichtern erzählen die Blogger bei Instagram und Snapchat von den schlimmsten Bauchschmerzen ihres Lebens. Ich geb' zu: Ich check das einfach nicht, dieses Prinzip vom Cheat Day. Ich glaube, die einzigen, die die Cheater dabei betrügen, sind sie selbst - und zwar um ein normales Verhältnis zum Essen, zum Sport und zum eigenen Körper.
Jetzt mal ein Rat von der Frau von der Kirche: Was ist das denn für ein Verhältnis? Ein Tag sündigen und 6 Tage Buße und Selbstkasteiung? Und da soll mal jemand sagen, Religion sei extrem.
Wir haben auch ne Bußzeit, aber die ist nur 40 Tage im Jahr, die Fastenzeit. Ansonsten haben wir jede Woche einen Tag, an dem Gott sagt: Ihr könnt entspannen, ihr könnt danke sagen für das Leben, das Euch geschenkt wurde.
Und im Übrigen glauben wir, dass dieser Gott jeden Menschen schon mal ziemlich gut findet und dass schöne Menschen meist nicht allein an ihrem Äußeren zu erkennen sind. Denn an Äußerlichkeiten kann wirklich sehr leicht gecheatet werden.
Ela Kornek, Münster
