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Kirche in 1Live | 12.08.2017 | floatend Uhr
Aber-Sager
Samstagabend in der Kneipe nebenan. Wir stehen an der Theke, trinken Bier und ab und zu schleicht sich einer nach draußen für ne Party-Zigarette. Der Laden ist voll, die Stimmung ist Bombe: Lachen, Plaudern und auch: Diskutieren.
Kneipenabend eben. Und dann merke ich: Auch hier gibt’s die Fraktion der Aber-Sager. Die höre ich mittlerweile im Supermarkt in der Kassenschlange, beim Kiosk um die Ecke, im Bus und in der Uni und sogar in der Kirche. Aber-Sager sind ganz normale, freundliche Leute.
Umso mehr wundere ich mich, was denen so rausrutscht: "Eigentlich hab ich nichts gegen Flüchtlinge. Aber es werden gerade einfach zu viele." Oder: "Ich bin total für die Ehe für alle. Aber diese Schwulen, die müssen es einem doch nicht so unter die Nase reiben und sich dauernd auf der Straße küssen." Oder: "Feminismus ist ja ganz toll. Aber die Frau ist nunmal von Natur aus schwächer als der Mann, da kann man nix machen."
Das "Aber" macht den ganzen Satz davor leider ungültig. Da kann man sich das Ganze doch sparen, wenn man es eh nicht so meint. Liebe Aber-Sager: Steht doch einfach zu dem, was ihr denkt, und tut bitte nicht so, als hättet ihr Verständnis für die Gegenseite! Das „Aber“ klingt nämlich ziemlich überheblich „Ich hab alles im Blick, ich weiß es besser“.
Vermutlich passiert das jedem ab und zu, dass so ein "Aber"-Halbsatz rausrutscht. Aber… ach ich lass das jetzt besser. Spart euch das bitte einfach, so oft es geht
Ela Kornek, Münster
