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Kirche in 1Live | 30.10.2017 | floatend Uhr
Reformatierungstag
Kleiner Erinnerungsservice: Morgen ist Feiertag. Und zwar nur morgen: Reformationstag! Normalerweise läuft am 31. Oktober alles wie immer, aber dieses Jahr ist da Feiertag. 500 Jahre ist es dann her, dass Martin Luther seine Ideen zur Reform der Kirche vorgestellt hat. Wittenberg, Thesenanschlag – bestimmt schon von gehört. Daraus ist dann im Grunde die evangelische Kirche entstanden. Deshalb: morgen - Reformationstag.
Nun: Ich bin katholisch. Aber klar hab ich auch so meine Ideen, was man an der Kirche reformieren könnte. Aber viel wichtiger fände ich eigentlich, wenn die sie mal formatiert werden würde. Richtig gehört: Formatierung – statt Reformierung.
Formatierung ist ja, wenn ich zum Beispiel eine Festplatte so vorbereite, dass ich Dateien drauf speichern kann. Die Struktur muss also so angelegt werden, dass möglichst viele Daten sinnvoll drauf abgelegt werden können. Meine Kirche würde ich auch gern formatieren. Da wäre dann möglichst viel Platz für die unterschiedlichsten Menschen. Und für alles, was die so beschäftigt, was ihnen Angst macht oder worüber sie total glücklich sind.
Das ist, wenn man so will, ein grund-katholisches Anliegen. Denn katholisch heißt übersetzt: allumfassend. Und richtig re-formatiert verstanden sollte das heißen: alle haben hier Platz. Von Luther, der damals die Reformation angestoßen hat, lerne ich, dass es nicht reicht, sich das nur zu wünschen. Sondern dass ich aufstehen und was riskieren muss, wenn ich will, dass sich was ändert. Das finde ich einen guten Grund zum Feiern. Sogar als Katholik.
Christian Schröder, Aachen
