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Kirche in 1Live | 08.12.2017 | floatend Uhr
Alles Gute! Auch privat.
„Alles Gute! Auch privat.“. Der Mann vom Paketdienst dreht sich um und geht.
Hm, denke ich – was war das denn? Auch Privat? Wieso das denn? Der bringt mir meine Pakete und wenn es bei dieser überschaubaren Aktion nicht zu Ärger oder Streit führt, sind wir doch beide glücklich, oder?
Aber gefreut hat es mich dennoch irgendwie: „Alles Gute – auch privat“.
Da stehe ich jetzt, noch ein wenig sprachlos mit meinem Paket. Ich merke, dass es mir schwerfällt, wenn solche alltäglichen Begegnungen durch Unregelmäßigkeiten unterbrochen werden.
Es war eine schöne Unregelmäßigkeit, entscheide ich und gehe mit dem Paket unterm Arm in die Wohnung zurück. Der Typ war wahrscheinlich einfach freundlich und ich werde direkt misstrauisch und vermute irgendeine Absicht dahinter. Auch weil ich in erster Linie den Paketboten gesehen habe und nicht den Menschen dahinter.
Kann ich auch gar nicht, denke ich während ich das Paket auspacke. Ich bin ja nicht Gott.
Ich glaube tatsächlich, dass es einen Gott gibt, der nicht nur auf die Dienstkleidung schaut, sondern tiefer. Der den ganzen Menschen sieht. Ohne böse Absicht, sondern mit einem wertschätzenden und liebevollen Blick.
Der es gut mit uns meint. Ohne Hintergedanken. Erst jetzt merke ich, dass ich den Inhalt des Pakets in meiner Hand halte. Eine Keksdose. Von meiner Mutter. Mit einer Karte. Darauf steht: Für dich! Einfach so!
