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Kirche in 1Live | 06.02.2018 | floatend Uhr
Stille, die zu Gott führt
Kannst du Stille ab? Also wirklich Stille?!
Oder ist Stille eher unangenehm, weil sie so ist, wie abends im Bett liegen und nicht einschlafen können, denn dann kommen komische Gedanken hoch?
Ich hab mehrere Male Meditationswochen mitgemacht.
Da gings absolut um Stille.
Eine Woche kein Internet, kein Fernsehen, kein Radio, kein irgendwas … und:
Nicht reden! Also überhaupt keine Ablenkung.
… und dazu: mehrere Stunden am Tag meditieren:
Will heißen: Wach sein und versuchen die Aufmerksamkeit auf den Atem zu fokussieren, um dadurch mehr und mehr in den Zustand zu kommen:
Wahrnehmen, was da ist, aber eben keine Gedanken mehr zu produzieren.
Also Stille pur.
Neugierig auf das alles hat mich der Satz in einem Übungsbuch für Meditation gemacht. Da heißt es:
„Jeder Weg zu Gott muss auch ein Weg zur Stille sein. Wenn sie eines Tages mit Gott vereint sein wollen, müssen sie mit der Stille beginnen.“
Ok, da gibt’s wohl mehr, was ich in mir entdecken kann,
als das, was ich bislang so kannte.
So schrill sich das jetzt vielleicht auch anhören mag: Ja, es gibt mehr.
Ich bin mir sicher: Gott ist keine komische Erfindung von Menschen, so wie sich Menschen eben Geschichten oder Märchen ausdenken.
Gott lässt sich erfahren und spüren. Und total interessant finde ich, dass sich die Menschen, die echte Stille erleben, Gott irgendwie auch auf ´ne sehr ähnliche Weise vorstellen. Und das ganz egal, in welcher Zeit sie gelebt haben oder in welcher Kultur sie zu Hause waren.
Für sie ist Gott zu allererst: absolute Liebe.
Michael Thiedig, Dortmund