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Kirche in 1Live | 18.04.2018 | floatend Uhr
Gutes Essen
Carbonara mit grünen Basilikum-Spaghetti und Zuccini. Pizza Margherita mit Mozarella und Kirschtomaten, Oliven und gebackene Zwiebeln angerichtet in kleinen Tapas Schälchen mit Aioli und Ciabatta vom Bäcker. Noooom.
Gutes Essen ist wahnsinnig nice, aber auch sehr schwierig. Damit meine ich nicht das Kochen, das macht mir Spaß. Ich meine das Shoppen. Um im Supermarkt kein Tier zu quälen, keine Pestizide zu essen und kein Kilo Plastik auf die Umwelt loszulassen, muss man schon höllisch aufpassen und außerdem mit dem doppelten Preis rechnen. Wozu sind Gurken völlig in Plastik eingewickelt? Die Verpacker müssen Meister der Verhütung sein, aber es ist doch nur Gemüse! In jeder Süßigkeit sind entweder Kakaobohnen aus Kindersklaverei oder Milch aus industrieller Tierhaltung.
Ätzend! Ich will gutes Essen. Kein billig-kacke Essen.
Aber nein! Dafür muss ich ja aufs Land fahren, oder zum Bio-Markt am Rand der Stadt. Der eine Metzger hat gutes Hühnerfleisch, aber eine schlechte Schweinehaltung, der andere andersherum und sie liegen beide in Nachbarstädten. Ich will nicht 7 Stunden brauchen um mir mein Mittagessen zusammenzukaufen! Ich will Patatas Bravas mit Curry und Pepperonis braten und irgendein Tier in einer geilen Limetten-Vinaigrette marinieren.
Und obwohl das immer ein riesiger Hassle ist, ist es das so wert, denn richtig gutes Essen ist auch einfach um Längen leckerer als billon Food. Die Moral isst mit und ihr soll es auch schmecken.
Ich würde mich nur freuen, wenn das gute Essen im Jahr 2018 etwas zugänglicher wäre und nicht einfach nur billig.
Freddie Brumm, Düsseldorf