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Kirche in 1Live | 10.08.2018 | floatend Uhr
#yolo
Meine Mutter hat jetzt Instagram. Natürlich ist sie jetzt meine treuste Followerin und ihre likes sind mir bei jedem Post sicher.
Irgendwie schon komisch. Erst haben unsere Eltern uns facebook geklaut und jetzt schwappt das gleiche Phänomen auch auf Insta rüber. Und trotzdem find ichs irgendwie cool. Heißt für mich nämlich auch, dass sie sich, nicht nur für mich, sondern auch für die Welt interessiert. Was so abgeht, was grad im trend ist und und und.
Und außerdem hat sie dann doch noch mal nen ganz anderen Blick drauf als ich. Viel kritischer. Vor kurzem hab ich zum Beispiel einen Status gehabt, auf dem ich in der Hängematte gechillt hab und den Hashtag „yolo“ drunter gesetzt hab. Promt klingelte kurz darauf das Telefon: meine Mutter. Ob ich denn wüsste was Yolo überhaupt heißt?! Das würd nämlich auch bedeuten, dass man ruhig mal das Gesetz übertreten darf, wenn man dadurch geile Erlebnisse hat.
Ich musste sie dann erstmal beruhigen, dass ich nur nen mega schönen Tag hatte und dass ich grad einfach dankbar bin, dass alles so cool läuft und ich nicht mit einem Bein im Knast stehe.
Mama hat natürlich erstmal den Hashtag gegoogelt. Ich nicht. Ich hab den einfach benutzt, weil ich für mich eine eigene Idee hatte, was er bedeutet. Das seh ich ja auch bei den anderen Yolo-Posts.
Und was lern ich für mich jetzt daraus? Naja zwei Dinge: entweder sollte ich mich besser informieren, welche Bedeutung hinter einem Hashtag steht ODER … Eltern bleiben einfach bei facebook.
Julia Kösters
Köln
