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Kirche in 1Live | 19.10.2018 | floatend Uhr
Die Sache mit der Warnblinkanlage
Die Sache mit der Warnblinkanlage
Ich vermute einfach mal, dass es unter Ordnungsamtsleuten und Polizisten zu den Dauerlachern gehört, man könnte mal kurz im Halteverbot parken, den Fahrradweg blockieren oder mit dem Auto durch die Fußgängerzone fahren, wenn man nur die Warnblinkanlage einschaltet. Warnblinker an, also ich hab´ hier was wirklich Wichtiges zu tun, ich muss was Schweres ausladen oder Abholen, es gibt keinen brauchbaren anderen Platz, ist jetzt wirklich wichtig hier die Sache, Notfall, geht gerade nicht anders. Wenn ich ein Blaulicht hätte, würde ich es jetzt einschalten. Hab aber keins.
Jetzt isses nur dummerweise so, dass so dermaßen viele Leute in der Gegend rumwarnblinken, dass das keiner mehr glaubt. Mal eben die Hemden aus der Reinigung abholen, mal eben beim Bäcker rein, mal eben 'ne Whatsapp schreiben, Warnblinker an und läuft.
Ja, und andersrum: Mit den Leuten, jetzt mal ohne Auto, bei denen gerade echt was Wichtiges läuft im Leben, die man jetzt wirklich mal in Ruhe machen lassen müsste, ist das nach meiner Erfahrung anders. Die Leute, die jetzt echt gerade Hilfe brauchen könnten und die Bedarf auch gerne mal kurz im Haltverbot des Lebens stehen sollten, diese Leute blinken meistens nicht groß rum. Da muss man im Stress des Alltags schon echt die Augen und die Ohren aufmachen und gerne auch das Herz, um das mitzukriegen. Nix mit blink-blink…
Florian Sobetzko, Aachen
