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Kirche in 1Live | 21.11.2018 | floatend Uhr
Fremde
"Kopftuchmädchen", "Messermänner", "Islamisierung". Mit solchen verallgemeinernden Schlagworten versuchen verschiedene Gruppen und Menschen, Ängste zu schüren. Und zwar pauschal gegen Ausländer und Migranten an sich. Und immer wieder berufen sich einige dabei auf das berühmte "christliche Abendland", das man vor einer "Überfremdung" schützen müsse. Ich denke: Wer so redet, hat die Bibel entweder nie gelesen oder missbraucht sie. Denn was da über den Umgang mit "Fremden" drinsteht, ist ziemlich eindeutig.
Da heißt es zum Beispiel: "Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten". Und ein paar Seiten weiter: "Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst." Da sind wir bei der Nächstenliebe, über die auch Jesus immer wieder spricht. An keiner Stelle macht er dabei irgendwelche Einschränkungen – nach dem Motto "Nächstenliebe gilt nur für Leute aus meinem eigenen Volk oder meinem eigenen Kulturkreis." Das Gebot der Nächstenliebe gilt immer - und zwar ohne Ansehen der Person.
Aber man muss gar nicht so weit nach hinten blättern in der Bibel. Das allerwichtigste steht schon auf den ersten Seiten: "Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau." Der Mensch – JEDER Mensch – ist also ein Geschöpf und ein Ebenbild Gottes. Und JEDER – egal welcher Hautfarbe, Rasse oder Nationalität - hat eine von Gott gegebene Würde. Die gilt es "zu achten und zu schützen", sagt Artikel 1 in unserem Grundgesetz. Das bedeutet "christliches Abendland".
Sprecher: Daniel Schneider
https://www.welt.de/politik/deutschland/article176402564/Kopftuchmaedchen-Weidel-will-sich-gegen-Schaeubles-Tadel-wehren.html