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Kirche in 1Live | 22.11.2018 | floatend Uhr
Keinen Platz für Gott
Neulich war ich mit meinem Patenkind im Planetarium. Bei Himmel und Weltall muss ich ja auch heute immer noch zuerst an Gott denken. So wurde ich erzogen - Da oben: Das ist der Himmel. Da wohnt Gott.
Heute weiß ich um die Unendlichkeit des Weltalls, um diese ganzen fantastischen, eigentlich unvorstellbaren Dinge. Alles so unglaublich weit von unserer kleinen Erde entfernt. Ich fühle mich klein. Aber bin auch fasziniert. Und ich frage mich: Wo ist da eigentlich noch Platz für Gott? Ich meine: All die mathematischen Erklärungen, der Urknall, die Ausdehnung des Universums… Zwischen Satellitenfoto und Supernova denke ich: Ist das alles von Gott? Ist das alles so gewollt? Oder doch der Zufall, nach dem es aussieht. Für Gott ist da ja eigentlich kein Platz. Selbst wenn unser kleiner Planet in der unendlichen Masse an Systemen und Planeten vermutlich der einzige ist, auf dem es Leben gibt. Der einige zumindest, auf dem es menschliches Leben gibt:
Wo ist im Weltall Platz für Gott? Für mein Patenkind ist das ganz klar: “Überall. Gott ist da einfach überall.“ Das ist eine schöne Erklärung, finde ich. Gott ist zwischen den Dingen und in den Dingen. Wenn wir über das Weltall staunen, über Urknall oder Supernova – dann staunen wir über Gott. Und vielleicht ist Gott ja gar nicht nur da oben im Himmel überall. Vielleicht ist er ja auch hier bei uns auf der Erde. Im Planetarium. Und inspiriert mich. Durch den schönen Spruch von meinem Patenkind.
Sprecher: Daniel Schneider
