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Kirche in 1Live | 28.05.2019 | floatend Uhr
Älter
Letztens bin ich älter geworden. 26 Jahre alt. Und ich war dann doch ziemlich überrascht, dass ich mich gar nicht so alt fühle! Klar - Omi würde sagen: „Halt den Mund du Anfänger, du hast keine Ahnung was Zerfall ist.“
Aber trotzdem, auch mein Rücken tut weh, meine Nerven klemmen, meine Brillengläser werden dicker… ich hab sogar schon meinen ersten Zahnersatz.
Und, das deutlichste Zeichen: Manchmal scrolle ich durchs Internet und denke mir, wie hirnrissig dämlich junge Leute sind. Oof. Yeet!
Aber jetzt fühle ich mich wohl damit, älter zu werden. Ich gehe früh ins Bett, ich mache Gelenkübungen und achte auf eine gesunde Ernährung. Mein 16-jähriges Ich wäre entsetzt.
Aber da stehe ich jetzt 10 Jahre drüber. Ich mach mir keine Gedanken mehr darüber, ob die Leute aus der Parallel-Klasse mich leider können, ob Elena aus der 10. Klasse mich mag oder ob ich mal ein berühmter Filmstar werde. Ich weiß mittlerweile, die Antwort auf alle diese Fragen lautet Nein. Und das ist auch okay.?Ich glaube, das liegt daran, dass ich endlich völlig auf eigenen Füßen stehe. Das gibt mir einiges an Sicherheit und führt wiederum dazu, dass ich entspannter bin. Ich glaube die Angst, irgendwann allein in der Welt zurechtkommen zu müssen, hat mich in meiner Kindheit ganz schön auf Trab gehalten.
Aber jetzt weiß ich, am Ende ist es doch einfacher als gedacht. Ich wünschte das könnte ich dem 16-Jährigen Frederik mitgeben, aber naja. Hat auch so geklappt.
Freddie Brumm, Düsseldorf