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Kirche in 1Live | 11.09.2019 | floatend Uhr
Glück
Als ich in den Laden komme, kann ich es hören: Kinder Gequengel. „Ich will aber...“ „Du hast mir aber versprochen...“ „SOFORT“. Oh je, alles Gute, Mama – denke ich und beginne meinen Einkauf. Und wie das manchmal in so einem Laden ist, haben wir einen sehr ähnlichen Rundgang durch die Gänge. Marie möchte den rosa Joghurt, Philipp die Mettwurst. In einer Tour geht das so für rund 15 Minuten und der Blick der Mama schreit „Wäre ich doch schnell allein einkaufen gegangen“.
Philipp will aus dem Wagen auf den Arm, was den
Einkauf vermutlich halb so schnell weitergehen lässt, aber natürlich darf er
auf den Arm. Kurz vor der Kasse treffen wir uns wieder, angestrengt und leicht
entnervt blickt sie mich an.
Ich lächele
ihr zu, einen Moment lang schweigen wir. Dann sage ich doch etwas: „Da tragen
Sie ja viel Glück mit sich!“ – Stille. Ihr Blick ändert sich schlagartig - sie
lächelt ihre Kinder an. „Ja, ich trage sehr viel Glück mit mir“ sagt sie. „Auch
wenn man das nicht immer so spürt“.
Manchmal ist es gut, die Perspektive zu wechseln.
Und das Glückliche hinter dem Stress zu sehen. Gerade in besonders stressigen
Momenten. Wenn das Glück uns nervt und anstrengt. Sei es die stressige, aber
gut bezahlte Arbeitsstelle, das anstrengende, aber megainteressante Studium und
irgendwann auch die Kinder, die beim Einkaufen nerven, aber trotzdem eine Menge
Glück bedeuten.
Sprecher: Daniel Schneider