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Kirche in 1Live | 14.09.2019 | floatend Uhr
Play God
Aufdringlich, zu neugierig, herablassend, zu fordernd ist heute nicht drin. Deshalb hab ich auch vor dem Spiegel gesessen und geprobt. Wie kann ich so gucken, dass die Person, die ich angucke, merkt, ich stecke sie in keine Schublade, ich bin offen für sie oder ihn, ich freue mich einfach, dass es sie gibt? Wie kann ich so gucken, dass mein Gegenüber merkt, dass ich Verständnis habe, und Mitgefühl und dass ich sie wertvoll finde? Es muss ein Lächeln sein, ein ganz besonderes, keine Anmache, nicht aufgesetzt, ein bisschen stolz und … göttlich irgendwie.
Ihr könnt mich größenwahnsinnig finden, aber ich gehe heute in die Stadt und gucke Menschen an – so wie ich glaube, dass Gott sie anschaut. Wenn ihr so wollt, spiele ich Gott. Das ist ganzschön schwer – aber auch gut. Für mich, aber auch die, die ich angucke. Weil so ein göttliches Lächeln Mut macht, liebevoll zu sich selbst und zu anderen zu sein.
Sprecher: Daniel Schneider